pte20190729003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Diabetes: Modell sagt Niedrig-Blutzucker vorher

Folgen für Großteil der Patienten unklar - US-Studie identifiziert die größten Risikofaktoren


Zuckermessung: neues Risikomodell gestartet (Foto: pixabay.com, TesaPhotography)
Zuckermessung: neues Risikomodell gestartet (Foto: pixabay.com, TesaPhotography)

Indianapolis (pte003/29.07.2019/06:00) Eine neue Studie indentifiziert Risikofaktoren, die Gesundheitsdienstleister dabei unterstützen könnte, jene Diabetespatienten zu identifizieren, die am ehesten über einen niedrigen Blutzucker verfügen werden. Das vorhersagende Risikomodell von Wissenschaftlern des Regenstrief Institute http://regenstrief.org , der Indiana University School of Medicine http://medicine.iu.edu und des Pharmariesen Merck http://merck.com kombiniert erstmals fast alle bekannten und leicht zugänglichen Risikofaktoren für das Entstehen einer Hypoglykämie.

40.000 Patientendaten analysiert

Laut den in "Current Medical Research and Opinion" veröffentlichten Ergebnissen sind die stärksten Prädiktoren einer Hypoglykämie: Kürzliche Infektionen, der Einsatz von Insulin statt lang wirkendem Insulin, kürzliches Auftreten einer Hypoglykämie und Demenz. Die mit dem geringsten Risiko eines niedrigen Blutzuckers verbundenen Variablen waren lang wirkendes Insulin in Kombination mit bestimmten anderen Medikamenten und einem Alter von über 75 Jahren.

Laut Seniorautor Michael Weiner könnten manche Faktoren, die das Entstehen einer Hypoglykämie beeinflussen, nicht sofort ersichtlich sein. Zusätzlich zur Neubewertung des Hypoglykämierisikos bei Veränderungen des Gesundheitszustandes des Patienten könnten dabei auch neue Risikofaktoren identifiziert werden.

Für die retrospektive Kohortenstudie haben die Forscher Daten elektronischer Patientenakten für einen Zeitraum von zehn Jahren ausgewertet. Berücksichtigt wurden fast 39.000 Patienten, die im Eskenazi Health http://eskenazihealth.edu ambulant behandelt worden waren. 56 Prozent der Studienteilnehmer waren weiblich, 40 Prozent Afroamerikaner und 39 Prozent hatten keine Krankenversicherung. Unterzuckerung wurde mit Labortests, Diagnostik-Codes und natürlicher Sprachverarbeitung ermittelt. Diese erwies sich bei der Identifizierung einer Hypoglykämie als nützlich, da nicht immer entsprechende Labortests zur Verfügung stehen.

Unterzuckerung häufig unbemerkt

Untersucht wird nun die Implementierung eines Tools zur klinischen Entscheidungsfindung, das die Infos aus den elektronischen Krankenakten nutzt. So sollen Mediziner alarmiert werden, wenn ihre Patienten über entsprechende Risikofaktoren verfügen. Zusätzlich wird eine Studie mit ambulanten Patienten durchgeführt, bei der tragbare Geräte zur Überwachung und Aufzeichnung der Handlungen und Glukosewerte eingesetzt werden. Zu den gesammelten Informationen gehören die körperliche Aktivität, Ernährung und das Einhalten der Medikation.

Diabetespatienten, vor allem jene mit wiederkehrend niedrigem Blutzucker, sind sich dessen nicht bewusst. Dabei kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören eine kognitive Beeinträchtigung, Koma und Tod. Diabetes ist weltweit eine der häufigsten nicht übertragbaren Krankheiten. Schätzungen der U.S. Centers for Disease Control and Prevention http://cdc.gov gehen davon aus, dass 2015 mehr als 30 Mio. US-Amerikaner an dieser Krankheit gelitten haben. Ein niedriger Blutzucker tritt bei 20 bis 60 Prozent der Betroffenen auf.

(Ende)
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