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Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ist halb so wild

Patienten schätzen Prozedur als vergleichsweise erträglich ein - Schlechter Ruf nicht gerechtfertigt


Zahnarzt: Wurzelbehandlung nicht so schlimm (Foto: pixabay.com, pololofreack30)
Zahnarzt: Wurzelbehandlung nicht so schlimm (Foto: pixabay.com, pololofreack30)

Adelaide (pte002/15.07.2019/06:05) Wurzelbehandlungen sind nicht so schmerzhaft, wie ihr Ruf nahelegen würde. Patienten finden sie nicht unangenehmer als andere Zahnbehandlungen, wie eine Studie der University of Adelaide http://adelaide.edu.au ergibt. "Patienten, die eine Wurzelbehandlung hatten, schätzten ihre Lebensqualität in Bezug auf orale Gesundheit genauso hoch ein wie Menschen, die andere Behandlungen hatten", erklärt Studienautor Tallan Chew.

Bessere Lebensqualität durch Wurzelbehandlung

Das Forschungsteam analysierte für die Studie die zahnmedizinischen Daten von 1.096 zufällig ausgewählten australischen Patienten im Alter zwischen 30 und 61 Jahren. Informationen über die Probanden wurden aus Fragebögen, Akten von Zahnpatienten und Rechnungen für Behandlungen geholt. Die Forscher befragten sie schließlich jeweils direkt nach Zahnbehandlungen und zwei Jahre danach über ihre orale Gesundheit und die Qualität der Behandlung. Dabei stellte sich heraus, dass Wurzelbehandlungen nicht unangenehmer waren als andere Behandlungen und außerdem im Nachhinein die Gesundheit und Lebensqualität der Probanden verbesserten.

Jedes Jahr werden laut den Forschern Millionen von Wurzelbehandlungen weltweit durchgeführt. Alleine in den USA würden Zahnärzte pro Jahr 22 Mio. dieser Prozeduren machen. Eine Wurzelbehandlung rettet einen von einer Infektion betroffenen oder verrottenden Zahn. Der Zahnnerv wird entfernt und das Innere gesäubert. Diese Prozedur hat den Ruf, sehr schmerzhaft und unangenehm zu sein, was laut der Studie aber ungerechtfertigt ist.

Patient soll miteintscheiden

Die Forscher meinen, dass in der Zahnmedizin öfter Patienten selbst die Qualität von Behandlungen einschätzen sollten. "Es gibt in der Zahnmedizin ein wachsendes Interesse daran, welche Auswirkungen orale Erkrankungen und ihre jeweiligen Behandlungen auf die Lebensqualität von Patienten haben. Die Behandlungen müssen aus der Sicht der Patienten reevaluiert werden", erläutert Giampiero Rossi-Fedele, Leiter der Abteilung für Endodontie an der University of Adelaide und Koautor der Studie. Ihre Einschätzungen seien wichtig, um zu erkennen, wann eine Behandlung nötig ist, wie sie ablaufen soll und welche Auswirkungen sie haben werde. Der Patient solle mehr mitentscheiden dürfen.

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