pte20190529019 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Schimpansen fischen und fressen Krabben

Forscher haben Menschenaffen im Regenwald des Nimba-Gebirges in Guinea untersucht


Schimpnase sucht nach Krabben (Foto: Kathelijne Koops)
Schimpnase sucht nach Krabben (Foto: Kathelijne Koops)

Zürich (pte019/29.05.2019/10:32) Schimpansen nehmen auch Krabben zu sich, wie Wissenschaftler der Universität Zürich http://uzh.ch herausgefunden haben. Sie beobachteten in Guinea, wie Schimpansen regelmäßig nach Krabben fischen. "Unsere Studie ist der erstmalige Beweis, dass nichtmenschliche Affen regelmäig im Wasser vorkommende Lebewesen fischen und fressen", sagt Kathelijne Koops, die am Anthropologischen Institut der Universität Zürich forscht.

Suche mit den Fingern

Koops und ihr Team haben entdeckt, dass Schimpansen im Regenwald des Nimba-Gebirges in Guinea das ganze Jahr über Süßwasserkrabben konsumieren. Die Schimpansen suchen in den flachen Wasserläufen in diesem gebirgigen Regenwald nach Krabben, indem sie mit den Fingern das Bachbett aufkratzen und aufwühlen.

Die Schimpansen fraßen Krabben unabhängig davon, ob als Alternative reife Früchte als Nahrung verfügbar waren. Überraschenderweise gab es keinen Zusammenhang zwischen dem Krabbenfang und der monatlichen Niederschlagsmenge. Auch die Fangraten zwischen Trocken- und Regenzeit unterschieden sich nicht: Selbst in der Trockenzeit hatten die Bäche genügend Wasser für Krabben. Die Schimpansen gingen allerdings häufiger auf Krabbenfang, wenn sie weniger Ameisen fraßen, was auf einen ähnlichen Stellenwert von Krabben und Ameisen für ihre Ernährung hinweist.

Fettsäuren und Mikronährstoffe

"Weibliche Schimpansen mit ihren Jungen fischten häufiger und länger nach Krabben, was wir so nicht erwartet haben", sagt die Anthropologin Koops. Als Erklärung dafür liegt nahe, dass Krabben Fettsäuren und Mikronährstoffe wie Natrium und Kalzium liefern, die für die Gesundheit von Mutter und Kind entscheidend sind.

(Ende)
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