pte20190409004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schlafmangel macht zunehmend depressiv

Zu kurze Ruhephasen behindern sowohl körperliche als auch psychische Regeneration


Müde: Das macht Menschen auf Dauer negativ (Foto: unsplash.com, Adrian Swancar)
Müde: Das macht Menschen auf Dauer negativ (Foto: unsplash.com, Adrian Swancar)

Stockholm (pte004/09.04.2019/06:15) Wer zu wenig schläft, hat eine eher negative Wahrnehmung, wie Forscher des Karolinska Institutet http://ki.se festgestellt haben. "Dieses Ergebnis kann uns helfen zu verstehen, wie chronische Schlafstörungen, Müdigkeit und Schläfrigkeit zu psychischen Erkrankungen beitragen, so wie Depressionen", meint Studienautorin Sandra Tamm. Das bestätigt Günther Amann-Jennson, Gründer des Schlafsystemherstellers SAMINA http://samina.com , gegenüber pressetext.

Reduzierte Selbstkontrolle

"Schlaf wirkt sich auf allen Ebenen aus. 70 Prozent der körperlichen und 100 Prozent der psychischen Regeneration hängen vom Schlaf ab." Amann-Jensson zufolge ist vor allem die REM-Schlafphase wichtig. Man teile den Schlaf in fünf Zyklen aus je 90 Minuten ein. Die REM-Phase komme immer am Ende. Deswegen seien siebeneinhalb Stunden Schlaf empfohlen. Bei weniger fehle diese Phase. Sie sei jedoch für die Verarbeitung von emotionalem Stress entscheidend. Ohne sie bestehe ein hohes Risiko für Angst, Panik, Depression und Burnout.

Für die Studie haben die Forscher die Gehirnaktivität von 117 Probanden mittels MRT und PET untersucht. Das Experiment konzentrierte sich auf die psychologischen Faktoren Gefühlsansteckung. Menschen imitieren die Emotion des Gegenübers mit ihrem Gesichtsausdruck, Schmerzempathie und emotionaler Selbstregulation, was die Fähigkeit umschreibt, die eigene emotionale Reaktion zu kontrollieren.

Dabei stellte sich heraus, dass jene Probanden, die für das Experiment ihren Schlaf reduzierten, eher zu einer negativen Interpretation von Stimuli neigten. Nur eine schlaflose Nacht hat bereits Veränderungen im emotionalen Verhalten bewirkt. Vor allem die emotionale Selbstregulation wurde durch Schlafmangel reduziert.

Bettqualität entscheidend

Laut Amann-Jensonn ist die Qualität des Schlafes genauso wichtig wie dessen Dauer. Um Schlafdefizite zu bekämpfen, müsse vor allem der Schlafraum optimal sein. Schlafraum, Schlafplatz und Bettsystem müssen unbedingt schlafbiologischen Kriterien entsprechen. "Das Bett ist das Möbelstück, in dem wir jedes Jahr 4 Monate schlafend verbringen. Leider geben die meisten Menschen hier zu wenig Geld aus", so Amann. Man müsse auch untertags die richtigen Dinge tun, sich gut ernähren und bewegen sowie ausreichend Sonnenlicht abbekommen.

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