pts20190129021 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Warum Gebühren Renditekiller sind, zeigt eine Beispielrechnung des FPSB Deutschland

Anleger tun gut daran, bei Anlageprodukten auf die Kosten zu achten


FPSB Deutschland: Warum Gebühren Renditekiller sind (Foto: iStock)
FPSB Deutschland: Warum Gebühren Renditekiller sind (Foto: iStock)

Frankfurt am Main (pts021/29.01.2019/13:00) "Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert", heißt es im Volksmund so schön. Und wie in jeder Weisheit steckt auch darin ein Körnchen Wahrheit. Das gilt zum Beispiel bei Anlageprodukten. Auf den ersten Blick geht es bei der Verwaltungsgebühr von Fonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) zwar häufig nur um ein paar Euro. Doch wer genau nachrechnet, stellt fest, dass aus einem kleinen Gebührenunterschied zwischen zwei Produkten langfristig eine hohe vierstellige Summe werden kann - selbst bei kleinen Anlagebeträgen.

"Ich muss zwar davor warnen, die Geldanlage nur nach den Kosten eines Anlageprodukts auszurichten", sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland). "Dennoch sollte sich jeder Anleger der erheblichen Auswirkung der Gebühren auf die Rendite bewusst sein und deshalb einen genauen Kostenvergleich der infrage kommenden Anlagevehikel durchführen."

Um dabei keine Fehler zu machen, die am Ende viel Geld kosten können, sollten Anleger sich professionelle Unterstützung bei den vom FPSB zertifizierten Finanzplanern, den so genannten CFP®-Professionals, holen. Sie können Anleger nicht nur dabei helfen, eine für sie individuell passende langfristige Finanzplanung zu erstellen, sondern das geeignete und unter Kostengesichtspunkten richtige Produkt zu finden.

Pflegen Sie auch eher dort einzukaufen, wo Sie ein paar Euro sparen können? Und gehören Sie auch zu den vielen Kunden, die am Black Friday oder beim Saisonschlussverkauf zuschlagen? Tatsächlich erfreuen sich Rabattaktionen derzeit sehr großer Beliebtheit und zwar nicht nur hierzulande, sondern weltweit. Doch bei Anlage- und Finanzprodukten scheint das eher zweitrangig zu sein. Dort achten Anleger zumeist zuallererst auf die Rendite - unabhängig davon, wie hoch die Gebühren sind. "Dabei haben die Kosten eines Produkts, mit dem jemand seine eigene Anlagestrategie umsetzen möchte, einen viel größeren Einfluss auf die Rendite, als viele denken", erklärt Prof. Tilmes.

Aus kleinen Beträgen wird eine große Summe

Das lässt sich am besten an einem Beispiel zeigen. Angenommen, ein Anleger möchte seine langfristige Anlagestrategie mit einem Sparplan umsetzen, bei dem er jeden Monat 200 Euro investiert. Er hat nun die Wahl zwischen einem Aktienfonds, dessen jährliche Kosten bei 1,5 Prozent liegen, und einem ETF, bei dem die laufende Verwaltungsgebühr nur 0,5 Prozent beträgt. Auf ein Jahr hochgerechnet fallen bei einem Gesamtinvestment von 2.400 Euro im Fall des ETF laufende Gebühren von zwölf Euro an. Beim Aktienfonds dagegen sind es bei einer Gebühr von 1,5 Prozent 36 Euro, also 24 Euro mehr pro Jahr. Das klingt nicht nach viel.

Doch wie sieht es aus, wenn der Sparplan über einen Zeitraum von 20 Jahren läuft? Bei einem angenommenen jährlichen Kurszuwachs von vier Prozent hat der Aktienfondssparplan am Ende der Laufzeit einen Wert von 61.843 Euro. Der Gewinn, also die Endsumme abzüglich der eingezahlten Beträge, liegt bei 13.843 Euro. Wer sich nun unter sonst gleichen Bedingungen für den günstigeren ETF entscheidet, kommt zu folgendem Ergebnis: Der Endwert des Sparplans steigt auf 69.023 Euro, der Gewinn auf 21.023 Euro. Auf Grund der jährlichen Kostendifferenz von gerade einmal 24 Euro fällt das Gesamtergebnis über den Anlagezeitraum von 20 Jahren also bei dem kostengünstigeren Produkt um 7180 Euro besser aus.

Zinseszinseffekt nicht vergessen

Warum aber wird aus einem solch kleinen Betrag eine so große Summe? "Die meisten Anleger", erklärt der FPSB-Vorstand, "berücksichtigen nicht den Zinseszinseffekt." Das funktioniert folgendermaßen: Die bestehende Kostendifferenz fließt nicht dem Anbieter des Finanzprodukts zu, sondern verbleibt im Kapitalstock des Anlegers. "Und dieser Betrag wächst jedes Jahr ebenfalls mit dem angenommenen Kurszuwachs von vier Prozent, wobei ja in jedem weiteren Jahr nochmals 24 Euro hinzukommen", erklärt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. "Zudem wächst der erzielte Kurszuwachs aus diesen zusätzlichen Beträgen Jahr für Jahr nochmal mit vier Prozent. So wird aus dem vergleichsweise geringen Kostenunterschied am Ende eine stattliche Summe von ein paar tausend Euro."

Deshalb lohnt es sich bei den Gebühren genau hinzusehen. "Natürlich darf aber niemand seine Anlage allein an den Kosten ausrichten", erklärt der Experte weiter. "Sondern an erster Stelle muss immer eine zu den persönlichen Voraussetzungen, Anlagezielen und der individuellen Risikoneigung passende Anlagestrategie erarbeitet werden." Genau dafür sind die vom FPSB zertifizierten CFP®-Professionals ausgebildet. Sie können eine solche langfristig ausgerichtete Finanzplanung, die auf die persönlichen Bedürfnisse des Anlegers zugeschnitten ist, erstellen. Und die Finanzexperten können dann mit Hilfe eines genauen Kostenvergleichs Hilfestellung bei der Auswahl der passenden Produkte geben. Für Anleger kann sich das, wie das obige Beispiel zeigt, am Ende in barer Münze auszahlen.



(Ende)
Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.
Ansprechpartner: Iris Albrecht
Tel.: +49 681 410 98 06 10
E-Mail: presse@fpsb.de
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