pte20181016018 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Produktplatzierung in Games bringt's kaum

Ausgefeilte Videotechnologie lenkt laut Klagenfurter Wissenschaftlern von Werbung ab


VR-Brille: eher unvorteilhaft für Marketing (Foto: unsplash.com, jeshoots.com)
VR-Brille: eher unvorteilhaft für Marketing (Foto: unsplash.com, jeshoots.com)

Klagenfurt (pte018/16.10.2018/11:30) 3D- oder Virtual-Reality-Technologie (VR) in Computerspielen wirkt sich nicht positiv auf Produktplatzierungen aus, wie Wissenschaftler der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt http://aau.at in ihrer neuesten Untersuchung zeigen. Für die Studie wurde ein Videospiel programmiert, das sowohl in der 2D-, in der stereoskopischen 3D- und in der VR-Technologie, mit einer Oculus-Rift-Brille, spielbar ist.

Tests mit 237 Probanden

In das Spiel wurden Produktplatzierungen für acht fiktive Marken eingebaut. Insgesamt 237 Testpersonen nahmen teil und wurden im Anschluss an das Spiel nach den Marken befragt. Die Ergebnisse zeigen: Die Spieler konnten sich schlechter an die Marken erinnern, wenn diese in 3D- oder VR-Spielen eingebaut waren. "Je komplexer die Technologie, desto weniger erinnern wir uns an Einzelheiten wie platzierte Produkte", so das nüchterne Fazit von Forscherin Johanna Röttl.

Laut dem Team hängt dies mit geringeren kognitiven Fähigkeiten beim Spielen mit VR-Brille zusammen, bedingt durch das Eintauchen in eine 3D-Welt mit allen Weiten und Tiefen. Zusätzlich könnten physiologische Probleme wie Schwindel und Übelkeit eine Rolle spielen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180927014 ). Dass die zusätzlichen Ebenen von 3D und VR sowie das intensive Spielerlebnis generell die Aufnahmefähigkeit beeinflusst, zeigt auch eine Nacherhebung, die zur Studie durchgeführt wurde. Den Teilnehmern wurden vor dem Spiel Zahlenreihen vorgelegt, die sie nach dem Spielen wiederholen sollten. Auch hier waren die Ergebnisse bei VR-Spielen schlechter als bei 2D-Spielen.

Richtiges Einbetten gefragt

Die Getränkedose ins Spiel zu montieren, scheint für das Marketing der Zukunft nicht mehr erfolgversprechend. Röttls Kollege Ralf Terlutter führt dazu weiter aus: "Die werbende Praxis wird sich also fragen müssen: Wie können wir unsere Produkte so einbauen, dass sie in den Erzählstrang der Computerspiele passen? Es ist anzunehmen, dass die narrative Einbettung bessere Markenerinnerung bei den potenziellen Konsumentinnen und Konsumenten erzeugt."

(Ende)
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