pte20180820011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Herzinfarkt: Einfaches Laborergebnis ist effektiver

Internationales Forscherteam entwickelt innovatives Diagnoseverfahren


Herzinfarkt: Neues Verfahren zur Diagnose (Foto: pixelio.de, hamma)
Herzinfarkt: Neues Verfahren zur Diagnose (Foto: pixelio.de, hamma)

Hamilton (pte011/20.08.2018/10:30) Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der McMaster University https://www.mcmaster.ca hat ein einfaches Laborergebnis entwickelt, das in der Notaufnahme eine sicherere und raschere Diagnose bei Symptomen eines Herzinfarkts ermöglicht. Zusätzlich wird es möglich, Patienten zu identifizieren, bei denen nach der Entlassung das Risiko folgender Herzprobleme besteht.

Internationale Studie

Laut Forschungsleiter Peter Kavsak ist es dem Team gelungen, ein einfaches Laborergebnis zu entwickeln, das dem Einsatz von kardialem Troponin allein bei der Identifizierung von Patienten überlegen ist, bei denen ein geringes oder hohes Risiko eines Herzanfalls oder Todes in der Notaufnahme besteht. Laut Mitautor Andrew Worster könnte damit die Anzahl der Bluttests sowie der Zeit verringert werden, die Patienten mit Schmerzen im Brustkorb in der Notaufnahme verbringen. Schmerzen im Brustbereich erfordern derzeit mehrfache Bluttests im Verlauf einiger Stunden, bis es zu einer Diagnose kommt. Frühere Studien, die hochsensitives kardiales Troponin alleine einsetzten, um einen Herzinfarkt festzustellen, hätten sich laut den Studienautoren als nicht ausreichend sicher für den Einsatz in der klinischen Praxis erwiesen.

Für die aktuelle Studie kombinierten Forscher aus Kanada, Australien, Neuseeland und Deutschland Bluttests, die weltweit in zahlreichen Krankenhäusern zur Verfügung stehen, um ein einzelnes Laborergebnis für die Diagnose eines Herzanfalls zu diagnostizieren. Diese Bluttests waren auch Teil der Liste der Weltgesundheitsorganisation für Diagnosetests in entsprechenden Einrichtungen.

Testergebnisse deutlich genauer

Die Forscher werteten die Daten von 4.245 Patienten aus Studien zu Notaufnahmen in den vier Ländern aus. Innerhalb eines Monats nach dem Aufenthalt in der Notaufnahme kam es bei 727 Patienten zu einem Herzinfarkt oder Todesfall. Ein negatives Laborergebnis oder eines mit einem niedrigen Risiko erkannte nur eines dieser Ereignisse nicht. Wurde nur ein Test auf hochsensitives kardiales Troponin durchgeführt, lag dieser Wert bei 25 Betroffenen. Ein positives oder mit einem hohen Risiko verbundenes Testergebnis identifizierte rund 75 Prozent der Patienten mit einem hohen Herzinfarkt- oder Sterberisiko. Beim anderen Test lag dieser Wert bei nur 40 Prozent. Das klinische Chemieergebnis funktionierte bei Männern und Frauen gleich gut. Die Studienautoren gehen daher davon aus, dass es bei Standarddiagnose nützlich sein und die Sicherheit verbessern kann. Die Forschungsergebnisse wurden in "CMAJ" veröffentlicht.

(Ende)
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