pte20180808001 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Kids: Mentalität von Dreijährigen durch Social Web

Expertin sieht "risikofreudige Kinder mit schlechten sozialen Skills"


Kind: Social Web hemmt Entwicklung (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)
Kind: Social Web hemmt Entwicklung (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)

Abingdon (pte001/08.08.2018/06:00) Soziale Medien haben negative Auswirkungen auf die geistige und emotionale Reife von Kindern, warnt die führende Neurowissenschaftlerin Baroness Susan Greenfield http://susangreenfield.com gegenüber The Daily Telegraph. Sie sieht bei Minderjährigen nämlich, durch Social-Media-Nutzung bedingt, anhaltende Verhaltensgewohnheiten, die eigentlich typisch für Dreijährige sein sollten.

Nie ohne Ablenkung

"Was ich vorhersehen kann, ist, dass Menschen wie Dreijährige sein werden: emotional, risikofreudig, mit schlechten sozialen Fähigkeiten, schwacher Selbstidentität und kurzen Aufmerksamkeitsspannen", erklärt Greenfield. Soziale Medien und Videospiele hätten der Expertin zufolge dazu geführt, dass Kinder nicht ordentlich miteinander kommunizieren oder für sich selbst denken könnten, da sie ständig nach etwas suchten, das sie ablenken würde.

Greenfield stützt ihre Annahme, indem sie eine Harvard-Studie von 2014 anführt, die aufzeigte, dass Studenten sich lieber einen leichten Elektroschock zufügen würden, als zehn Minuten ohne Ablenkung allein zu denken. "Die Studie suggeriert, dass Menschen konstante Stimulation von ihrer Umwelt in jedem einzelnen Moment benötigen und impliziert, dass sie nicht länger in der Lage sind, ihre eigenen Gedanken zu betrachten", so Greenfield.

Narzisstischer Nachwuchs

Die Neurologin warnt davor, dass Eltern unbedingt die Bildschirmzeiten ihrer Kinder einschränken und mit anderen Aktivitäten, wie Gartenarbeit, Sport und Lesen, ihre Fantasie fördern sollten. Eine erst kürzlich durchgeführte Studie zeigte, dass schon Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren pro Woche im Durchschnitt 18,6 Stunden mit Bildschirm-Spielen verbringen. Nur 14,6 Stunden werden mit traditionellen Spielen drinnen verbracht (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180320001 ).

Bereits in ihrem Buch "Mind Change" stellte Greenfield zudem die These auf, dass Kinder, die soziale Medien regelmäßig nutzen und auf digitalen Tablets spielen, eher an Depressionen und niedrigem Selbstwertgefühl leiden und zudem narzisstischer würden. Sie resümiert, dass soziale Medien Kindern die Mentalität von Dreijährigen bescheren würden.

(Ende)
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