pte20180806002 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Entwicklungszeit für Produktdesigns stark verkürzt

Dänen setzen automatisches Design-Tool für Anlagen zielgerichtet ein


Inspektion einer nach Kundenwünschen entworfenen Anlage (Foto: topsoe.com)
Inspektion einer nach Kundenwünschen entworfenen Anlage (Foto: topsoe.com)

Lyngby (pte002/06.08.2018/06:10) Ingenieure des Unternehmens Haldor Topsøe http://topsoe.com haben die Entwicklungszeit für neue Produktdesigns von Maschinen von mehreren Wochen auf gerade einmal zehn Minuten verkürzt. Sara Shafiee, die an der TU von Dänemark http://dtu.dk promoviert hat, hat hierzu ein automatisches System entworfen, das die oft zahlreichen Spezialwünsche von Kunden aus der chemischen Industrie berücksichtigt. Dabei geht es um Aussehen, Größe, Leistung und Preis.

135.000 Euro Gewinn nach fünf Jahren

"Der Einsatz eines solchen Produktkonfigurators kostet das Unternehmen im ersten Jahr umgerechnet rund 40.000 Euro. Nach fünf Jahren reduzieren sich die Ausgaben jedoch um 175.000 Euro. Wir sparen damit gewaltige Ressourcen ein, ohne Kompromisse bei der Qualität eingehen zu müssen", sagt Haldor-Topsøe-Vizepräsidentin Kim Saaby Hedegaard. Das eingesparte Personal werde dort eingesetzt, wo es mehr Nutzen bringe. "Wir haben beispielweise jetzt mehr Zeit, mit unseren Kunden am Feintuning der Anlagen zu arbeiten."

Shafiee hat das Know-how von Ingenieuren unterschiedlicher Fachrichtungen gebündelt und in einen komplexen Algorithmus gepackt, der beispielsweise die vom Kunden gewünschte Form der Anlage mit der notwendigen Stabilität abgleicht. Bisher lief das so ab. Wenn ein Elektroingenieur eine Mutter entfernte, musste ein Maschinenbauer prüfen, ob dadurch die Druckfestigkeit litt. Derartige Abgleiche macht das Design-Programm nun selbstständig.

Dokumentation wird gleich mitgeliefert

Es gab bisher nur ein Problem. Die Außendienstmitarbeiter können den Kunden kaum noch erklären, warum das Design genauso gewählt wurde, wie es ist. Nur Informatiker können nachvollziehen, wie das endgültige Design zustande kam. Auch dafür fand Shafiee eine Lösung. Das Design-Programm erstellt eine Dokumentation, die alle Fragen der Kunden per Text und Visualisierung beantwortet.

"Asien ist fokussiert auf die Massenproduktion identischer Produkte", sagt Lars Hvam, Professor an der DTU und Doktorvater von Shafiee. "Da können skandinavische Unternehmen nicht mithalten." Sie hätten dennoch eine gute Chance. Der Trend gehe hin zu kundenspezifischen Systemen und weg von der Massenware. "Deshalb ist es klug, wenn dänische Unternehmen in Systeme investieren, die derartige Lösungen besser und effizienter realisieren", so der Wissenschaftler.

(Ende)
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