pte20180704002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Aspirin hilft bei Alzheimer: Plaques lösen sich auf

Erste Tests mit Mäusen erfolgreich - Neue Hoffnung für Demenzkranke


Alte Hände: Forscher lösen Plaques im Gehirn auf (Foto: Karin Bangwa/pixelio.de)
Alte Hände: Forscher lösen Plaques im Gehirn auf (Foto: Karin Bangwa/pixelio.de)

Chicago (pte002/04.07.2018/06:05) Eine Kur mit niedrig dosiertem Aspirin löst möglicherweise Plaques im Gehirn auf, die die Alzheimer-Krankheit auslösen. Das ist das Ergebnis der Studie eines Teams um die Neurologen Professor Floyd A. Davis und Kalipada Pahan vom Rush University Medical Center http://rushu.rush.edu . "Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eines der meist genutzten rezeptfreien Medikamente eine weitere Rolle spielen könnte", sagt Pahan.

Heilung derzeit noch unmöglich

Alzheimer ist eine besonders schwere Form der Altersdemenz. Patienten verlieren nach und nach ihr Gedächtnis. Sie werden zu Pflegefällen. Jeder zehnte Amerikaner, der älter ist als 65 Jahre, wird davon befallen. "In Deutschland leben 1,7 Mio. Menschen mit Demenz", so die Deutsche Alzheimer Gesellschaft http://deutsche-alzheimer.de . "Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen." Derzeit gibt es kaum Medikamente, die den Verlauf der Krankheit verlangsamen. Heilung ist nicht möglich.

Die Ursache der Krankheit ist nicht restlos aufgeklärt. Klar ist nur, dass das toxische Protein Amyloid Beta eine Rolle spielt. Es zerstört nach und nach die Gehirnzellen, indem es sie verklumpen lässt. Es bilden sich Amyloid-Plaques, die die Kommunikation der Gehirnzellen untereinander kappen. Mögliche Ursache für das Verbleiben des giftigen Proteins im Gehirn ist eine Störung des Abtransports von Stoffwechselabfällen im Gehirn.

Kleinere Plaques nach einem Monat

Die Forscher konnten bei Versuchen an Mäusen zeigen, dass Aspirin Lysosome aktivieren, die Biopolymere in Monomere zerlegen. Diese bilden sich aus dem Protein TFEB. Sie sind für die "Reinigung" des Gehirns zuständig. Die an Alzheimer künstlich erkrankten Mäuse erhielten einen Monat lang Aspirin. Danach hatten sich die Plaques deutlich verkleinert.

Es sei noch eine Menge Forschungsarbeit nötig, um aus den Erkenntnissen der Studie ein Heilmittel gegen Alzheimer zu entwickeln, sagt Pahan. Es sei aber klar, dass Aspirin bei der Behandlung von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen eine Rolle spielen könne. Derzeit wird das Präparat schon zur Vorbeugung gegen Herzinfarkte eingesetzt.

(Ende)
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