pte20180604004 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Teenie-Girls: Diäten fördern Rauchen und Trinken

Schlankheitswahn bedingt mehr als nur den Verzicht auf das Frühstück


Vollrausch: Das kann am Schlankheitswahn liegen (Foto: maja2missy, pixabay.com)
Vollrausch: Das kann am Schlankheitswahn liegen (Foto: maja2missy, pixabay.com)

Waterloo (pte004/04.06.2018/06:15) Wenn Mädchen im Teenager-Alter Diät halten, neigen sie eher zu anderem potenziell gesundheitsschädlichem Verhalten. Das hat eine Studie der kanadischen University of Waterloo http://uwaterloo.ca ergeben. Demnach greifen Teenie-Girls, die es mit einer Diät probiert haben, später häufiger zur Zigarette und geben sich auch eher dem Rauschtrinken hin. Junge Frauen zum Schlankheitswahn zu verleiten, ist also potenziell gleich doppelt schädlich.

Diätfolge Rausch

Die Forscher haben für die Studie Daten von fast 3.400 Highschool-Schülerinnen in Ontario ausgewertet. 58 Prozent davon haben schon bei der Erstbefragung angeben, dass sie Diät halten. Diese Mädchen gaben drei Jahre später eher an, dass sie das Frühstück auslassen. Da die Bedeutung der Morgenmahlzeit mittlerweile wissenschaftlich umstritten ist, fällt das noch nicht so ins Gewicht. Doch die Diät-Teenies haben sich bei der Folgebefragung auch eher als Raucher oder Rauschtrinker geoutet. Eine Kombination von Rauchen und exzessivem Trinken war dabei 1,5 Mal häufiger als bei Mädchen, die zur Erstbefragung keine Diät hielten.

"Die Verbindung zwischen Diäten und anderem gesundheitsschädlichen Verhalten ist besorgniserregend, da 70 Prozent der Mädchen irgendwann innerhalb der drei Jahre angegeben haben, dass sie Diät halten", meint Studienleiterin Amanda Raffoul, Doktorandin im Bereich Gesundheitswesen. Die Ergebnisse legen ihr zufolge nahe, dass der Diätwahn und andere gesundheitlich riskante Verhaltensweisen mit gemeinsamen grundlegenden Ursachen in Verbindung stehen, beispielsweise einem schlechten Körperbild.

Weg vom Schlankheitswahn

"Veränderungen nach der Pubertät führen bei Mädchen häufig zu Gewichtszunahme und es gibt unglaublichen Druck von sozialen Medien und aus anderen Richtungen, den perfekten Körper zu halten", erklärt Raffoul. Doch sei es nicht gut, gerade dieses Bevölkerungssegment zu Gewichtsverlust zu animieren. Denn Diäten richten auch aufgrund des Folgeverhaltens letztlich womöglich mehr Schaden an als sie bringen. "Wir sollten uns auf die Gesundheit allgemein fokussieren statt auf das Gewicht als Gesundheitsindikator."

(Ende)
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