pte20180319008 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Viagra: Geringe Tagesdosis senkt Darmkrebsrisiko

Erste Tests bei Mäusen erfolgreich - Klinische Studie als nächstes Ziel


Viagra: Dient der Prävention bei Darmkrebs (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann)
Viagra: Dient der Prävention bei Darmkrebs (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann)

Augusta (pte008/19.03.2018/10:30) Eine geringe tägliche Dosis Viagra reduziert das Darmkrebsrisiko - wie Tests an Mäusen im Zuge einer Studie am Medical College of Georgia at Augusta University http://augusta.edu/mcg ergeben haben. Laut Forschungsleiter Darren D. Browning hat das Medikament die Bildung von Polypen um die Hälfte reduziert. Diese abnormalen und häufig asymptomatischen Zellklumpen auf der Darmwand können zur Entstehung von Krebs führen.

Wirksam gegen Polypen

Die nächsten Schritte könnten eine klinische Studie mit Viagra bei Patienten mit einem hohen Darmkrebsrisiko beinhalten. Dazu gehören Personen mit Erkrankungen in der Familie, einem mehrfachen Auftreten von Polypen und chronischen Entzündungen wie Colitis. Viagra wird seit Jahren sicher in einer großen Bandbreite von Dosierungen und Altersgruppen eingesetzt. Frühgeborene mit Lungenhochdruck werden mit dem Medikament ebenso behandelt wie ältere Männer mit einer erektilen Dysfunktion.

Enthielt das Trinkwasser Viagra, verringerte das Medikament die Polypen bei einem Mausmodell mit einer genetischen Mutation, die auch beim Menschen auftritt. Diese Mutation führt dazu, dass bereits ab dem Teenageralter hunderte Polypen auftreten, die laut Browning eigentlich immer zu einer Krebserkrankung führen. Die Verabreichung einer winzigen Dosis Viagra kann die Menge an Tumoren bei diesen Tieren laut Browning halbieren.

Ansatz zur Prävention

Laut den in "Cancer Prevention Research" veröffentlichten Ergebnissen erhöht Viagra auch die Werte des zyklischen GMP, das dafür bekannt ist, dass es Auswirkungen auf die Darmwand und das Epithel hat. Obwohl derzeit nicht bekannt ist, wie es dazu kommt, konnten die Forscher beobachten, dass erhöhte Werte von zyklischem GMP auch dazu führen, dass es zu einer Unterdrückung der übermäßigen Zell-Proliferation und einer Zunahme der normalen Zelldifferenzierung sowie einer natürlichen Eliminierung von abnormalen Zellen kommt. Bestehende Polypen waren nicht betroffen. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass dieser Ansatz eine gute Präventionsstrategie bei Patienten mit hohem Risiko sein könnte.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|