pte20180305002 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Social Media beeinflusst reale Interaktionen nicht

Forscher finden keine negativen Auswirkungen auf das Wohlergehen


Lachen: Social Media hebt das Wohlergehen (Foto: Rainer Sturm, pixelio.de)
Lachen: Social Media hebt das Wohlergehen (Foto: Rainer Sturm, pixelio.de)

Columbia/Lawrence (pte002/05.03.2018/06:05) Die Nutzung von Social Media hat keine signifikanten negativen Auswirkungen auf soziale Interaktionen oder das soziale Wohlergehen von Menschen. Zu diesem Fazit kommen Forscher der University of Missouri http://missouri.edu zusammen mit Kollegen der University of Kansas http://ku.edu .

Wohlergehen steigt

"Die aktuelle Annahme ist ja, dass wenn Menschen mehr Zeit mit Apps wie Facebook und Snapchat verbringen, die Qualität ihrer persönlichen sozialen Interaktionen abnimmt. Unsere Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Nutzung sozialer Medien keinen großen Einfluss auf zukünftige soziale Interaktionen hat", erklärt Forscher Michael Kearney. Kearney und sein Team haben eine Langzeit- und eine Kurzzeitstudie durchgeführt, um ihre Annahme zu testen.

Die erste Erhebung, die auf die Social-Media-Nutzung von Einzelpersonen zwischen 2009 und 2011 abgezielt hat, zeigt, dass Veränderungen in der Nutzung sozialer Medien nicht mit Veränderungen im direkten sozialen Kontakt einhergingen. Darüber hinaus nahm das Gefühl des sozialen Wohlergehens unter den Teilnehmern eher zu.

Andere wissenschaftliche Analysen zeigen jedoch Gegensätzliches. Fast 44 Prozent der 18- bis 24-jährigen Befragten gaben zuletzt in einer Erhebung aus Großbritannien an, dass ihnen wohler dabei ist, Social-Media-Dienste sowie Messaging-Apps zu nutzen, um mit Personen zu kommunizieren, die ihnen unbekannt sind (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180130002 ). Fast die Hälfte bevorzugt also das Vermeiden einer Konfrontation.

Einsame bleiben unzufrieden

Die zweite Studie, bei der Erwachsene und Studenten über fünf Tage hinweg per SMS befragt wurden, zeigt, dass die Nutzung von Social Media am Morgen keine Auswirkungen auf zukünftige soziale Interaktionen hat. Die Forscher haben jedoch auch festgestellt, dass die passive Nutzung sozialer Medien zu einem geringeren Wohlbefinden geführt hat, wenn die befragte Person früh am Tag alleine gewesen ist.

"Menschen, die soziale Medien alleine nutzen, werden ihre persönlichen Bedürfnisse wahrscheinlich nicht befriedigen können", gibt Kearney zu bedenken. "Wenn es ihnen also nicht gelingt, ihre sozialen Bedürfnisse außerhalb der sozialen Medien zu erfüllen, macht es Sinn, dass sie sich bei einem Blick auf soziale Medien noch einsamer fühlen."

(Ende)
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