pte20180219010 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Malaysia: Bellender Hahn tritt Kritikwelle los

Zuständiges Ministerium ersetzt "unreines Tier" bei Feierlichkeiten


Bellender Hahn: Malaysia wegen Bild unter Druck (Foto: twitter.com/limkitsiang)
Bellender Hahn: Malaysia wegen Bild unter Druck (Foto: twitter.com/limkitsiang)

Kuala Lumpur (pte010/19.02.2018/10:30) Die malaysische Regierung erntet heftige Kritik, nachdem sie in einer ganzseitigen Anzeige einen in chinesischer Sprache bellenden Hahn benutzt hat, um das neue Mondjahr zu symbolisieren und zu feiern. Das in der Verantwortung stehende Ministerium hat sich bereits entschuldigt und gibt als Grund einen "technischen Fehler" an, wie die "BBC" berichtet.

"Unreiner Hund"

Die Anzeige hat im Internet eine Flut von gespaltenen Reaktionen ausgelöst, wobei einige die malaysische Regierung wegen der merkwürdigen Wahl des Motives verspotteten. Viele andere halten den bellenden Hahn jedoch für einen verpatzten Versuch, das Bild eines Hundes zu meiden, weil das Tier im Islam als unrein gilt. Unlängst wurde in Malaysia bereits per offizieller Verordnung entschieden, dass "Hot Dogs" nicht mehr als solche bezeichnet werden dürfen, wenn Muslime diese verspeisen möchten.

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich lachen oder weinen möchte, wenn ich auf die Anzeige schaue, die einen Hahn beim Bellen zeigt. Es ist traurig, wie Leute denken können, dass alleine das Ansehen eines gedruckten Hundes den Glauben ruinieren wird", schreibt ein User via Twitter und reiht sich damit in zahlreiche ähnliche Kommentare ein. Das Handelsministerium reagierte auf die Kritik an der Anzeige: "Wir bedauern zutiefst die Unannehmlichkeiten", erklärt Pressesprecher Luqman Hakim Abd Malik.

"Fehler" als Vorwand

Viele Nutzer ärgern sich, dass die Regierung dennoch nicht darauf eingeht, wie der vermeintliche technische Fehler eine derartige Verwechslung verursacht haben könnte oder wie die Anzeige ursprünglich hätte aussehen sollen. "Das Ministerium hat möglicherweise zahlreiche Entschuldigungen für seinen Fehler herausgegeben, aber der Schaden wurde doch bereits angerichtet. Wir sind zu einer Lachnummer geworden und haben CNN dazu veranlasst, unseren bellenden Hahn in ihren Nachrichten zu zeigen", kommentiert ein anderer Nutzer.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sabrina Manzey
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: manzey@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|