pte20180201002 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Roboter erkunden stillgelegte Minen in den USA

3D-Modelle sollen Umweltkatastrophen durch giftiges Wasser verhindern


Gang im Dunklen: unterirdischer Stollen in alter Mine (Foto: flickr.com/Kecko)
Gang im Dunklen: unterirdischer Stollen in alter Mine (Foto: flickr.com/Kecko)

Washington (pte002/01.02.2018/06:05) Die US-Behörde Environmental Protection Agency (EPA) http://epa.gov will Umweltkatastrophen durch austretendes, hochgiftiges Abwasser in stillgelegten Minen mittels Robotern verhindern. Diese sollen sich in den unterirdischen und besonders unwegsamen Labyrinthen in absoluter Dunkelheit sicher und zuverlässig fortbewegen. Dabei erstellen sie detailgetreue 3D-Modelle der Mine, die potenzielle strukturelle Schwachstellen und unterirdische Wasserströmungen aufzeigen.

Zu gefährlich für Menschen

"Mithilfe dieser kleinen Roboter und den genauen Karten, die sie von den Minen erstellen, können wir viel besser erkennen und verstehen, was unter der Erdoberfläche vor sich geht und von welchen Bereichen eine sehr hohe Gefahr ausgeht", zitiert "Phys.org" den EPA-Hydrologen Ian Bowen. "Wenn es uns gelingt, dieses Projekt erfolgreich umzusetzen, hätten wir ein wirklich wunderbares, hilfreiches Werkzeug zur Hand, um schlimme Umweltkatastrophen zu vermeiden", ist Bowen überzeugt.

Laut der EPA gibt es in den USA hunderte stillgelegte Minen, die sich über die Jahre mit hochgiftigem, schwermetallhaltigem Wasser gefüllt haben. "Das ist auch ein Resultat der Tatsache, dass man früher einfach den Boden aufgebohrt hat, ohne auch nur das Geringste über die unterirdischen Wasserströmungen zu wissen", erläutert EPA-Projektmanagerin Rebecca Thomas. Einige der betreffenden Labyrinthe würden sich über hunderte von Kilometern ins Erdinnere erstrecken. "Um zu erfahren, was dort vor sich geht, können wir keine Menschen hineinschicken. Das wäre viel zu gefährlich, weil es dort oft einfach zu eng ist und es nicht genug Sauerstoff zum Atmen gibt", so Thomas.

Katastrophe in Colorado

Dass die Umweltgefahr, die von inaktiven Minen ausgeht, tatsächlich nicht zu unterschätzen ist, mussten die Behörden in den USA bereits öfter in der Vergangenheit schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Erst im Jahr 2015 kam es in der Gold King Mine im Südwesten Colorados zu einer verheerenden Katastrophe, bei der rund elf Mio. Liter hochgiftiges Wasser ausgetreten sind. Die gelbliche Flüssigkeit enthielt dabei Unmengen an Arsen, Blei und anderer Toxine und verseuchte nicht nur das gesamte umliegende Areal, sondern auch mehrere Flüsse in drei verschiedenen US-Bundesstaaten.

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