pte20180119004 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Emotionaler Abstand: Social Media beruhigt User

Experte widerlegt bisherige Annahme, dass Social Web aufwühlend sei


Tippen: Surfen im Social Web entspannt User (Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio.de)
Tippen: Surfen im Social Web entspannt User (Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio.de)

Berkeley (pte004/19.01.2018/06:10) Soziale Netzwerke wirken auf Nutzer sehr beruhigend statt nervenzerreißend. Somit ist der emotionale Abstand der Account-Besitzer wesentlich größer als bislang angenommen, wie Wissenschaftler Galen Panger von der Berkeley School of Information http://ischool.berkeley.edu in seiner aktuellen Forschungsarbeit herausgefunden hat.

Schwache Emotionen

"Die meisten Leute würden das Wort 'Ruhe' nicht mit sozialen Medien verbinden. Aber eines der deutlichsten Ergebnisse der Dissertation ist, dass Menschen dazu neigen, sich zu entspannen, schläfrig und gelangweilt zu fühlen, wenn sie in sozialen Medien wie Facebook und Twitter surfen", erklärt Panger. "Es zeigt sich beispielsweise, dass sich die Ruhe und Grundlaune des täglichen Lebens im Durchschnitt darin niederschlägt, wie die Leute auf Twitter oder auf Facebook posten."

Die Frage nach der Rolle von Emotionen in sozialen Medien sei enorm wichtig. Panger hat festgestellt, dass seine Studienergebnisse, dass Menschen auf Facebook und Twitter gerne abschalten, einer vorherrschenden Theorie der "emotionalen Ansteckung" zuwiderläuft - dass, wenn Statusaktualisierungen abgewickelt werden, Menschen, die diese Updates durchsuchen, sich oft von den vermittelten Gefühlen anstecken lassen. "Also ist entweder die Annahme der emotionale Ansteckung falsch oder sie ist einfach nicht stark genug, um situationsbedingte Faktoren zu überwinden, die mit dem Surfen in sozialen Medien in Verbindung gebracht werden können", so Panger.

Neigung zu Negativem

Laut Panger gibt es starke Anzeichen dafür, dass Menschen auf Twitter und Facebook mehr Wut und Abscheu ausdrücken, als sie im täglichen Leben erfahren. Diese und andere Beweise unterstützen ihm zufolge die Theorie, dass Menschen weniger zurückhaltend in der Art sind, wie sie sich online ausdrücken. "Donald Trump scheint wie ein Paradebeispiel der Online-Enthemmung zu sein", unterstreicht Panger.

"Aber Trump ist auch ziemlich wütend, nachtragend und hemmungslos im Leben. Es ist daher schwer, Twitter für alles verantwortlich zu machen, was wir dort sehen", sagt Panger. In seiner Forschungsarbeit konnte er bei Social-Media-Nutzern dennoch eine "leichte Neigung" zu negativen Emotionen feststellen. Panger fand zudem heraus, dass Facebook-Beiträge mit Fotos der Nutzer selbst zu den positivsten gehören.

(Ende)
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