pte20180115015 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Mikro-Cheating: Paare stalken Likes im Social Web

Wiederholtes Liken und Kommentieren löst immer öfter Eifersucht aus


Liebe online: Eifersucht schon bei Likes (Foto: S. Hofschlaeger, pixelio.de)
Liebe online: Eifersucht schon bei Likes (Foto: S. Hofschlaeger, pixelio.de)

Treforest/Coventry (pte015/15.01.2018/11:30) Immer häufiger haben Paare Streit wegen ihrer Likes und Kommentare in sozialen Netzwerken. Psychologen der University of South Wales http://southwales.ac.uk und Kollegen der University of Warwick http://warwick.ac.uk bezeichnen dieses Phänomen als Mikro-Cheating und stellen eine Zunahme von realen Streitigkeiten als Konsequenz solcher Aktionen im Social Web fest.

Inhärente Mehrdeutigkeit

Mikro-Cheating wird zunehmend verwendet, um ein Verhalten zu beschreiben, das in eine Grauzone zwischen freundlicher Interaktion und Untreue fällt. Dabei geht es vor allem um Aktivitäten im Internet. "Es kann etwas so Simples sein, wie etwa die Beiträge von jemandem auf Instagram wiederholt zu 'liken' oder bei Facebook zu kommentieren", erläutert Psychologe Martin Graff von der University of South Wales.

"In Bezug auf die Geschichte der menschlichen Kommunikation und Beziehungen ist dies alles brandneu. Social-Media-Interaktionen haben eine inhärente Mehrdeutigkeit. Studien zeigen, dass die zunehmende Nutzung von sozialen Medien mit einer Zunahme von realen Streitigkeiten und negativen Folgen für Paare als Konsequenz von Aktionen in sozialen Medien einhergeht", so Graff. Eine Studie der Cyber-Psychologin Monica Whitty http://bit.ly/2B2T3Vm hat beispielsweise ergeben, dass das Teilen von emotionalen und intimen Informationen mit einer anderen Person im Internet eine höhere Bewertungen für Untreue als das Betrachten von Pornografie hervorrief.

Überwachen der Online-Aktivität

"Es war noch nie so einfach, das Verhalten ihres Partners so zu überwachen, wie es heute der Fall ist. Online gibt es so viele Informationen auf Seiten wie Facebook und Instagram und es braucht wenig Aufwand, um in diese Seiten einzutauchen", resümiert Graff. Auch Emojis spielen dabei eine große Rolle. Ein achtlos verschicktes Herz würde laut dem Experten schnell falsch gedeutet. Gerade Plattformen, die auf grafische Inhalte abzielen, steigern auch die Eifersucht. So ergab eine vorangegangene Studie, dass ganz besonders der Instant-Messaging-Dienst Snapchat Beziehungen aufs Spiel setzen kann (pressetext berichtete http://pte.com/news/20150327015 ).

(Ende)
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