pte20170922014 Sport/Events, Medizin/Wellness

Football: Smartschaum misst Gehirnerschütterung

Neuer Ansatz verspricht eine genauere Risikoabschätzung in Echtzeit


Tackling-Test: Neue Ausrüstung misst genaue Stoßdaten (Foto: byu.edu)
Tackling-Test: Neue Ausrüstung misst genaue Stoßdaten (Foto: byu.edu)

Provo (pte014/22.09.2017/10:30) In den USA sind NFL http://nfl.com und College-Football in die neue Saison gestartet. Ein Thema abseits des Spielgeschehens ist das Risiko von Gehirnerschütterungen durch harte Zusammenstöße. Forscher der Brigham Young University (BYU) http://byu.edu haben einen Smartschaum entwickelt, der helfen soll, eben dieses Risiko genauer abzuschätzen und dadurch Sportler vor bleibenden Schäden zu bewahren. In Helm und Schulterpolster verbaut, misst dieser dazu sehr genau, was beispielsweise bei harten Tacklings wirklich passiert.

Daten statt nur Beschleunigung

Da wiederholte Gehirnerschütterungen Langzeitschäden zufolge haben können, ist im American Football in den vergangenen Jahren das Augenmerk auf einen sicheren Umgang mit potenziellen Gehirnerschütterungen gestiegen. Auch technische Hilfsmittel kommen zunehmend zum Einsatz. "Herkömmliche Messysteme, die heute auf dem Markt sind, messen direkt die Beschleunigung, aber nur die Beschleunigung zu messen, reicht nicht und kann sogar fehlerhaft sein", meint Jake-Merrell, Maschinenbau-Doktorand an der BYU. Der neue Smartschaum verpricht nun genauere Daten.

Die Entwicklung ersetzt den herkömmlichen stoßdämpfenden Schaum in Helm und Schulterpolster. Er misst mittels elektrischen Signalen die Schwere eines Aufpralls und berücksichtigt dabei Beschleunigung, den genauen Ort des Aufpralls sowie - als erste Lösung überhaupt - Stoßenergie und Stoßgeschwindigkeit, allesamt mit 90-prozentiger Genauigkeit. Die in Echtzeit gesammelten Daten übermittelt der Smartschaum drahtlos an ein Tablet oder anderes Gerät, auf dem ein Mitglied des Betreuerstabs dann innerhalb weniger Sekunden sieht, ob Anlass zur Sorge ob einer möglichen Gehirnerschütterung besteht.

Äußerst nützliche Nanopartikel

Möglich machen das Nickel-Nanopartikel, die bei stoßbedingter Kompression des Schaums daran reiben und somit eine statische Aufladung bewirken. Die resultierende Spannung hängt dabei mit der Schwere eines Stoßes zusammen. Eine Elektrode im Smartschaum nimmt die Ladung auf, leitet das Signal an einen Mikrocomputer, der die Messungen dann eben kabellos an ein Gerät der Betreuer übermittelt.

Dieses Messprinzip ist nicht nur für Football interessant. Laut BYU hat ein Unternehmen bereits begonnen, mit dem Schaum ausgestattete Taekwondo-Westen herzustellen, um Treffer zu werten. Mit der US Army wiederum arbeitet Merrell an Einlagen, die helfen sollen, biomechanische Belastungen zu verstehen, um orthopädischen Problemen besser vorbeugen zu können.

(Ende)
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