pte20170727020 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Tweets belegen: US-Präsident Trump ist Neurotiker

Forscher haben 3.200 Tweets mit jenen anderer Top-Manager verglichen


Daumen hoch: Donald Trump leidet unter Neurotizismus (Foto: donaldjtrump.com)
Daumen hoch: Donald Trump leidet unter Neurotizismus (Foto: donaldjtrump.com)

Trier/Brisbane (pte020/27.07.2017/13:30) US-Präsident Donald Trump ist eine unternehmerisch geprägte Persönlichkeit mit kreativem Potenzial, ausgeprägtem Konkurrenzdenken und einem Hang zum Brechen von Konventionen - allerdings auch mit neurotischen Tendenzen: Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Trier http://www.uni-trier.de und der University of Queensland http://uq.edu.au im Zuge einer Analyse der Tweets des neuen US-Staatsoberhaupts.

Über 35.000 Tweets bis heute

"Diese Züge sind eher untypisch, da die Arbeit als Unternehmer emotionale Stabilität und Optimismus erfordern und der prozessbedingte Nutzen das Glücksgefühl erhöht", erklärt Martin Obschonka von der University of Queensland. Neurotizismus rufe aber nicht nur negative Begleiterscheinungen hervor, sondern könne auch die Wettbewerbsbereitschaft erhöhen.

Kaum ein Politiker nutzt den Kurznachrichtendienst so intensiv wie Trump. Seit seinem ersten Tweet im Jahr 2009 hat er bis Mai 2017 mehr als 35.000 Nachrichten per Twitter verschickt. Das sind etwa zwölf pro Tag und damit das Dreifache seines Amtsvorgängers. Mit 30 Mio. hat Barack Obama unter den Politikern vor Trump allerdings weiterhin die meisten Follower.

Neurotizismus als Erfolgsfaktor

Mithilfe von Software zur Analyse von Zusammenhängen zwischen Sprachgebrauch und persönlichen Attributen haben die Experten 3.200 Tweets, die Trump bis zu seiner Präsidentschaft im Oktober 2016 abgesetzt hat, untersucht. Sie verglichen diese Tweets mit denen von 105 einflussreichen Managern - darunter Eric Schmidt (Google), Tim Cook (Apple) und Meg Whitman (HP) - und Unternehmern wie Elon Musk (Tesla), Michael Dell (Dell) und Jeff Bezos (Amazon).

So entspricht Trumps Charakter dem von Joseph Schumpeter bereits 1930 entworfenen Bild eines typischen Unternehmers: kreativ, veränderungs- und wettbewerbsorientiert, geringe Akzeptanz von Regeln und Konventionen. Die Analyse deutet bei Trump allerdings auch auf neurotische Tendenzen und belastende Erfahrungen hin. "Vielleicht ist dieser hohe Neurotizismus ein wichtiger Erfolgsmotivator sowohl bei Trumps unternehmerischen Projekten als Geschäftsmann, wie auch in seiner Rolle als politischer Führer", spekuliert Christian Fisch von der Universität Trier.

"Wenn das Sich-Abheben aus der Gesellschaft ein Kernprinzip der unternehmerischen Persönlichkeit ist, dann spiegelt Trumps ungewöhnliches Persönlichkeitsprofil dieses Prinzip eindeutig wider", ergänzt Fisch. "Viele Experten stimmen darin überein, dass sich wirklich erfolgreiche Unternehmer nicht nur trauen, anders zu sein - sie sind anders."

(Ende)
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