pte20170725001 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Prüdes Facebook verbietet Annonce zur Menopause

"Kein Thema für uns": Content-Filter stoppt Workshop von Medizinern


Fehlermeldung: Menopause kein zulässiges Thema (Foto: Diana Danzebrink)
Fehlermeldung: Menopause kein zulässiges Thema (Foto: Diana Danzebrink)

Tetbury (pte001/25.07.2017/06:00) Social-Media-Riese Facebook hat britische Mediziner verärgert, die ihren Workshop rund um das Thema Menopause bewerben wollten. Die harmlos anmutende Werbeanzeige schaffte es nicht durch den Filter der Plattform, da sie laut Facebook ein Produkt ausschließlich für Erwachsene sei. Zudem steigere sie die Libido.

Strenge Richtlinien

Die geplante Anzeige für das Event, in dem die weibliche Menopause mit Experten und Publikum diskutiert und für Aufklärung gesorgt werden soll, scheiterte völlig unerwartet an Facebook. Jede Werbeanzeige wird vor der Veröffentlichung in dem sozialen Netzwerk überprüft. Die geplante Annonce von Diane Danzebrink wurde in diesem unumgänglichen Check als ein "Produkt für Erwachsene" kategorisiert und deshalb nicht zur Veröffentlichung zugelassen.

Facebook begründete das automatische Veröffentlichungsverbot mit der Einblendung: "Die Anzeige entspricht nicht unseren Richtlinien. Werbeanzeigen, die Produkte für Erwachsene bewerben, wie etwa Operationen im Genitalbereich, Brustvergrößerungen oder zur Libido-Steigerung sind nicht zugelassen." Diane Danzebrink beschwerte sich deshalb schriftlich bei Facebook. Antwort: Die Anzeige sei nicht zugelassen worden, weil sie Libido-steigernde Produkte und Services bewerbe. Das Wort Libido kam in der Anzeige jedoch nicht ein einziges Mal vor.

Empfindliches Thema

"Werbeanzeigen wie diese sind von empfindlicher Natur und deshalb nicht erlaubt", begründet Facebook auf die erneute Nachfrage von Danzebrink und gibt die Anzeige weiterhin nicht frei. "Es scheint ganz so, als wäre die Menopause eines der letzten Tabus auf Facebook. Ich bin angewidert von der Antwort. Es ist wichtig, Frauen über die Menopause zu informieren und was diese für ihr gesamtes Leben bedeutet", so Danzebrink. "Wenn ich das Wort Libido bei Facebook eingebe, bekomme ich alle möglichen Seiten angezeigt. Damit haben sie offenbar kein Problem."

(Ende)
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