pts20170629020 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Auszeichnungen für Spezialdisziplin der Filmkunst

"20 Seconds for Art": INFOSCREEN & KÖR küren beste Kurzfilme


Wien (pts020/29.06.2017/10:15) "Stadt-Visionen" lautete die Aufgabenstellung des diesjährigen Wettbewerbes "20 Seconds for Art". Die filmischen Antworten hätten kaum vielfältiger ausfallen können. Ein Crashtest ohne Dummies, eine Düsseldorfer Allee, ein scherenschnittartiges Puzzle, eine visuelle Ruhezone und eine animierte Fotosammlung wurden von der Expertenjury schließlich als beste Arbeiten prämiert. Die Preisverleihung für den von INFOSCREEN und KÖR - Kunst im öffentlichen Raum Wien ausgeschriebenen Kurzfilmwettbewerb fand vorgestern Abend (Dienstag, 27.6.2017) in der Kunsthalle Wien statt. Die fünf GewinnerInnen dürfen sich über tausend Euro Preisgeld und Millionen Zuseher freuen. Immerhin werden die 20-sekündigen Kurzfilme von 3. Juli bis 27. August auf rund 2.500 INFOSCREENs in und um die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien, Graz, Linz, Innsbruck, Klagenfurt und Eisenstadt ausgestrahlt.

"Wer Visionen hat, braucht einen Arzt. Dieses oft verwendete Zitat hat dieser Kurzfilmwettbewerb widerlegt", lobte Moderatorin und Standard-Kulturchefin Andrea Schurian gleich zu Beginn des Abends die Qualität der eingereichten Arbeiten. Insgesamt 208 jeweils 20-sekündige Kurzfilme wurden der von Andrea Schurian, Gerald Bast (Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien), Berthold Ecker (Kulturabteilung der Stadt Wien), Architektin Marie-Therese Harnoncourt, Stefanie Paffendorf (INFOSCREEN-Programmleiterin) sowie Regisseur Virgil Widrich gebildeten Expertenjury vorgelegt. Diese wählte schließlich - in einer durchaus kontroversiell verlaufenen Sitzung - die fünf besten aus.

"Aus unserer alltäglichen Arbeit wissen wir wie schwierig es ist, Geschichten ohne Ton in nur 20 Sekunden spannend zu erzählen. In unserer Redaktion gilt das seit jeher als Kunstform", zollte INFOSCREEN-Geschäftsführer Sascha Berndl den GewinnerInnen Respekt. Für einen Fahrgast TV-Sender, der für die Menschen im öffentlichen Raum gemacht ist, sei es beinahe eine Verpflichtung mit KÖR den Wettbewerb auszurichten. "Mit der Erstausstrahlung der Gewinner-Beiträge stärken wir unsere Kulturschiene", freute sich Berndl über deren Qualität.

Millionenreichweite für Filmpremieren

Dass INFOSCREEN über eine Wochenreichweite von 1,5 Millionen Zuseher verfügt, ist für KÖR ein wichtiger Grund für die Partnerschaft. "Mit dem Medium INFOSCREEN erreichen wir auch Menschen im öffentlichen Raum, die wir mit unseren anderen Aktivitäten vielleicht nicht erreichen", betonte KÖR-Geschäftsführerin Martina Taig. "Der Wettbewerb bietet zudem eine geeignete Plattform, um unterschiedliche Kunst- und Kulturschaffende anzusprechen und ihre Arbeit zu präsentieren". Mit heftigem Applaus wurden diese jedenfalls bei der Preisverleihung bedacht. Dabei wurde offensichtlich, dass bei der Jury auch Medienkritik keineswegs verpönt war.

Jury beweist Kritikfähigkeit

"Ausschaltung" nennt sich jener Beitrag von Bernadette Baumann und Konstantin Jagsch bei dem laut Jurybegründung "Kritik am Geschäftsmodell von Bildflächen im öffentlichen Raum" geübt wird. Der als "Ausschaltung im öffentlichen Interesse" gekennzeichnete Film verzichtet als Gegenmodell zur Reizüberflutung auch gänzlich auf farbige optische Signale.

Opulent ist im Vergleich der Beitrag von Kuesti Fraun . Der in einer Allee in dessen Heimatstadt Düsseldorf gedrehte Film "Von Natur aus Freunde" überzeugte die Jury mit perfektem Timing und Humor. Der Künstler zeigte sich hocherfreut über die Auszeichnung, die ihm eine Wienreise samt Besuch des Donauinselfestes erlaubte.

Wie ein scherenschnittartiges Puzzle mutet "Häuslichkeiten" von Birgit Graschopf an. Der Beitrag, der szenenartige Einblicke in private Lebenssituationen zusammenfügt, überzeugte die Jury als "zum Leben erwachtes Suchbild, in dem man auch beim mehrmaligen Betrachten immer wieder Neues entdecken kann".

Lustig und gleichzeitig brutal ist "Begegnungen". Im Gegensatz zu allen anderen KünstlerInnen hatten Daniel Kovacs und Thorsten Mozer keine Schwierigkeiten mit dem 20- Sekunden-Limit. Die Jury beschreibt den Beitrag als einen "Crash Test ohne Dummies", der die aufgebaute Spannung zwar erwartungsgemäß, aber mit unerwarteter Vehemenz und Inszenierung auflöst.

"Städte von heute, Ruinen von morgen" von Niclas Anatol Walkensteiner und Romana Maria Egartner basiert auf schon lange vor dem Wettbewerb entstandenen Fotos. Dabei wurden die Malerei-Utensilien eines Ateliers zu städtebaulich anmutenden Bildern gruppiert und schließlich animiert. "Der Prozess von Aufbau und Verfall", überzeugte die Jury ebenso wie die eigenwillige Bildsprache.

Unter heftiger Akklamation wurden die Preise von den beiden Jurymitgliedern Andrea Schurian und Stefanie Paffendorf überreicht. Mit einem Appell von Andrea Schurian in zwei Jahren wieder bei "20 Seconds for Art" einzureichen, klang der Kinoabend der anderen Art schließlich mit Erfrischungen im Ziegelfoyer der Kunsthalle aus. Dort wurden die cineastischen Miniaturen unter anderem von Elke Weilharter (SKYunlimited), Rudolf Leeb (ARCC.art), Thomas Blimlinger (Bezirksvorsteher 7. Bezirk) und Kurt Wurscher (MA 29) besprochen.

(Ende)
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