pte20170628013 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

"CAIR": App gegen Hassverbrechen in den USA

Opfer religiös motivierter Gewalt sollen Übergriffe schneller melden


"CAIR": App gegen Hassverbrechen gelauncht (Foto: cair.com/app)

Washington/Wien (pte013/28.06.2017/11:30) Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR) http://cair.com/app will mit seiner gleichnamigen Smartphone-App Juden und Muslime vor rassistischen Verbrechen besser schützen. Die Betroffenen können mit "CAIR" Gewalttaten in Echtzeit melden. Zusätzlich bietet die App rechtliche Informationen.

Der Grund für die Entwicklung der App ist der rasante Anstieg von religiös motivierten Straftaten in Nordamerika. Laut CAIR gab es 2016 insgesamt 2.213 registrierte Verbalattacken, Drohungen und Übergriffe in den USA gegen Muslime. Das bedeutet eine Zunahme von 57 Prozent. Antimuslimische Hassverbrechen sind zwischen 2015 und 2016 um 44 Prozent angestiegen. Antisemitische Verbaldelikte und Übergriffe nahmen um 34 Prozent zu.

Rhetorik schürt Gewalt

Laut CAIR ist auf Behörden kein Verlass, denn allein 24 Prozent aller antimuslimischen Verbalattacken sind Mitarbeitern aus staatlichen Einrichtungen zuzuschreiben. Allein FBI-Bedienstete leisteten sich 540 Fälle unangebrachter Verhöre und Durchsuchungen gegen Muslime. CAIR-Sprecher Ibrahim Hooper zufolge steht diese Häufigkeit von Hassverbrechen in direkter Verbindung mit dem Wahlkampf von Donald Trump. Vor allem dessen Rhetorik und Politikstil seien ermutigend für seine Anhänger, Muslime zu diskreditieren.

"Ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen mit einer gewissen Neigung zu Gewalt und Hassverbrechen durch die Art der Rhetorik, wie zum Beispiel von Donald Trump ausgeführt, angestachelt werden", sagt der Wiener Menschenrechtsanwalt Helmut Graupner http://graupner.at im Gespräch mit pressetext.

App beschleunigt Anzeigen

"Jugendliche fühlen sich beim Bedienen einer App oft wohler als beim Tätigen eines Anrufs. Außerdem verhindert das System die falsche Berichterstattung, denn dies könnte eine Bewährungsstrafe oder Sozialstunden mit sich bringen, wie zwei afro-amerikanische Studenten erfahren mussten", meint Hooper. Und Graupner ergänzt: "So eine App ist sehr sinnvoll, denn sie erleichtert den Prozess einer Anzeige und minimiert den Aufwand. Ohne Anzeigen gäbe es keine Konsequenzen. Aber darin liegt ja der Sinn des Strafrechts."



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