pte20170626001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Nanoröhrchen machen Entsalzung noch effizienter

Wie Bienenwabe designte Membran gewinnt fast 100 Prozent Wasser


Trinkwasser: Neue Technik arbeitet hocheffizient (Foto: pixelio.de/Bernd Kasper)
Trinkwasser: Neue Technik arbeitet hocheffizient (Foto: pixelio.de/Bernd Kasper)

Riverside (pte001/26.06.2017/06:00) Forscher der University of California http://universityofcalifornia.edu haben eine neue Technik entwickelt, die bei der Entsalzung von Meerwasser extrem effizient arbeitet. "Ideal wäre es, wenn man das gesamte Wasser herausziehen könnte und ein kristalliner Stoff übrig bliebe, den man verwerten oder deponieren könnte", sagt David Jassby, Assistenzprofessor an der Hochschule.

Deutlich weniger Energie nötig

"Unglücklicherweise benötigt die heute schon mögliche Membrandestillation einen konstanten Durchfluss von heißer Lake", ergänzt Jassby. Das ist extrem energieaufwändig. Außerdem lassen sich auf diese Art nur sechs Prozent des in der Lake befindlichen Wassers zurückgewinnen. Durch Verdunstung könnten zwar 100 Prozent erreicht werden. Doch Lake ist so aggressiv, dass die Geräte schnell korrodieren und unbrauchbar würden.

Jassby und sein Team haben daher eine Membran aus Nanoröhren entwickelt, die wie eine Bienenwabe aussieht. Diese Membran lässt sich beheizen. Es entsteht Dampf, der die Membran passieren kann. Die Flüssigphase bleibt diesseits der Sperre. Diese Anordnung ermöglicht es, nahezu 100 Prozent des Wassers zurückzugewinnen. Außerdem reduziert sich der Energiebedarf drastisch.

Wechselstrom schützt Nanotubes

Die Gefahr besteht aber, dass die Nanoröhren trotz ihrer Widerstandsfähigkeit von der Lake zerstört werden. So experimentierten die Forscher mit Wechselstrom unterschiedlicher Frequenzen. Die Nanotubes wurden nicht angegriffen, wenn der Strom eine ganz bestimmte Frequenz aufwies. Aufgrund dieser Erkenntnisse könnten Nanotube-Heizelemente auch eingesetzt werden, wenn andere aggressive Flüssigkeiten erhitzt werden müssen.

Weltweit sind über 16.000 Anlagen in Betrieb, die Meerwasser entsalzen, um Trinkwasser zu gewinnen. Sie produzieren täglich 82 Mrd. Liter. In den meisten Fällen wird die Lake zurück ins Meer geleitet. Dadurch steigt die Salzkonzentration lokal an. Das schadet den pflanzlichen und tierischen Meeresbewohnern. Nanotubes könnten Abhilfe schaffen, sogar in zweierlei Hinsicht: Die Rückführung von Lake wäre obsolet und der feste Salzrückstand ließe sich einfach lagern.

(Ende)
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