Saft-Marke verhöhnt Rollstuhlfahrer als Faulpelze
Vorurteile massiv geschürt: Menschen täuschen Behinderung nur vor
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Frau im E-Rolli: ungesunde Ernährung im Zuma-Video (Foto: youtube.com) |
Wien (pte022/22.06.2017/13:42) Der US-Getränkehersteller Zuma Juice http://zumajuice.com macht sich in einem Spot über Rollstuhlfahrer lustig und stuft deren Lebensstil als ungesund ein. Im Werbevideo wird eine Rollstuhlfahrerin gezeigt, die exzessiv Soda-Pop trinkt und dazu Käsebällchen isst. Kritiker werfen den Machern vor, dass solche Aktionen Vorurteile schüren. So würden eingeschränkte Menschen ihre Behinderung oft nur vortäuschen. Zuma entschärfte daraufhin das Video.
"Viele brauchen Elektrostühle nicht"
"Es gibt viele Leute da draußen, die einen Elektrostuhl verwenden, diesen aber gar nicht benötigen", verteidigt ein Vertreter des Unternehmens das Video. Man wollte bloß einen Kontrast zwischen fitten, und "gesundheits-unbewussten" Menschen zeigen. Ein "Shopping-Scooter", der zuerst verwendet werden sollte, war beim Dreh nicht zur Hand.
Zuma Juice hat sich bereits für die Werbung entschuldigt. Diese wurde neu geschnitten und ist wieder online abrufbar. Das Unternehmen hat sich eigenen Angaben nach am Film "Wall-E" orientiert. In der Pixar-Produktion lassen sich übergewichtige Menschen von fliegenden Elektrostühlen durch ihr Raumschiff kutschieren - eine Anspielung, die damals ebenfalls massiv Kritik hervorgerufen hat.
Vorurteile gegenüber Behinderten
"Sie sagten mir, ich würde im Rollstuhl sitzen, weil ich fett bin", erzählt Dominick Evans http://dominickevans.com , ein Kritiker des Missbrauchs von Behinderungen als Medien-Blickfang. Doch das schadet den betroffenen Menschen oft sehr. Evans hat eine neuromuskuläre Behinderung, aber viele geben seiner Ernährung die Schuld an seiner Einschränkung. "Das ist genau das, was solche Werbung macht", sagt er. "Sie haben Einfluss auf den Alltag von behinderten Menschen." Oft werden Menschen mit Behinderungen in Werbungen eingesetzt, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit einzufangen.
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