pte20170621013 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

"Smarte Puppe" kann User-Emotionen erkennen

Chip mit Künstlicher Intelligenz analysiert Gesichtszüge und -regungen


Spielzeug: Puppen werden zu Hightech-Gadgets (Foto: flickr.com/nial bradshaw)
Spielzeug: Puppen werden zu Hightech-Gadgets (Foto: flickr.com/nial bradshaw)

Ciudad Real (pte013/21.06.2017/11:30) Um die Leistungsfähigkeit eines neuartigen Computerchips zu demonstrieren, haben Forscher der University of Castilla-La Mancha (UCLM) http://uclm.es in Spanien ihn kurzerhand in Kinderspielzeug verbaut. Die auf diese Weise technologisch aufgerüstete "smarte Puppe" erkennt die gegenwärtige Gemütslage ihrer Nutzer mithilfe einer eingebauten Kamera und Algorithmen, die die jeweiligen Gesichtszüge und -regungen der umstehenden Personen erfassen und analysieren. Dabei werden insgesamt acht verschiedene Emotionen wie Freude oder Überraschung unterschieden. Eine Internetverbindung ist dafür nicht notwendig.

Smarte Alltagsgegenstände

"Schon in der nahen Zukunft werden wir überall eine Vielzahl von Augen haben, die uns nicht nur beobachten, sondern auch versuchen werden, uns zu helfen", zitiert der "NewScientist" Oscar Deniz, Professor am Department of Electrical Engineering, Electronics, Automation and Communications der UCLM. Bereits heute habe die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) Algorithmen hervorgebracht, die Objekte oder Lippenbewegungen erfassen und einfache Entscheidungen treffen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20161109018 ).

Um aufzuzeigen, wie leicht es sein kann, einen herkömmlichen Alltagsgegenstand in ein smartes Hightech-Gadget zu verwandeln, hat der Forscher einen neuartigen Chip entwickelt, der sich äußerst günstig produzieren lässt. "Die Gesamtkosten für die Herstellung dieses Chips, der auch KI-Algorithmen verarbeiten kann, belaufen sich auf gerade einmal 115 Dollar", betont Deniz. Als Energiequelle reicht eine kleine Batterie, eine Datenübertragung ins Internet beziehungsweise in die Cloud ist nicht notwendig.

Datenschutz als ein Vorteil

In letztgenanntem Punkt liegt neben den niedrigen Produktionskosten auch gleich der zweite große Pluspunkt des UCLM-Ansatzes: Im Fall der smarten Puppe werden alle Daten lokal verarbeitet und nicht über das Web an den Hersteller oder sonstige Drittanbieter weitergeleitet. Aus Sicht des Datenschutzes ist das ein riesiger Vorteil. Diese hatten 2016 gemeinsam mit Konsumentenschützern eine Warnung vor einer smarten Puppe namens "My Friend Cayla" ausgesprochen und diese als "verbotenes Spionagegerät" eingestuft. Die Deutsche Bundesnetzagentur ging sogar soweit, den Verkauf und Besitz des Spielzeugs zu verbieten.

(Ende)
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