pte20170419004 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Wearables sollen Beziehungskrisen verhindern

System nutzt diverse Daten, um Konfliktsituationen zu erkennen


Geek-Tech: ein Eheberater der Zukunft (Foto: Karlis Dambrans, flickr.com)
Geek-Tech: ein Eheberater der Zukunft (Foto: Karlis Dambrans, flickr.com)

Los Angeles (pte004/19.04.2017/06:15) Schon in naher Zukunft könnten Wearable-Technologie helfen, gröbere Beziehungskonflikte zu verhindern. Davon geht ein Team aus Technikern und Psychologen der University of Southern California (USC) http://usc.edu aus. Denn die Forscher haben ein System entwickelt, das verschiedene Daten von Körpertemperatur bis hin zur Intensität von Gesprochenem misst und daraus den Gefühlszustand von Personen abschätzt - und so Konfliktsitationen erkennt.

Konflikt-Erkennung

Wenn ein mieser Tag in der Arbeit üble Laune gemacht hat, könnten automatisierte Nachrichten den Partner vorwarnen und den Betroffenen selbst zu einer kurzen, beruhigenden Meditation anhalten - das ist eine Idee, wie technische Systeme in Zukunft helfen, unnötigen Konflikten in einer Beziehung vorzubeugen. Einen Grundstein dafür hat das USC-Team mit seinem System geschaffen, das Daten von Quellen wie Wearable-Geräten oder Smartphones nutzt und per Algorithmus abschätzt, wie es um den Gefühlszustand eines Paares bestellt ist.

Die genutzten Daten umfassen unter anderem Körpertemperatur, Herzaktivität, Schweißproduktion sowie die Bewertung von Sprachintensität sowie den Inhalten des Gesagten. Einer Studie des Temas zufolge schafft es der Algorithmus so mit bis zu 86-prozentiger Genauigkeit jene Konfliktphasen zu erkennen, die Versuchsteilnehmer anhand ihrer Selbstbeobachtung gemeldet haben. Diese Erkennung ist freilich nur ein erster Schritt für das "USC Couple Mobile Sensing Project" auf dem Weg zum "langfristigen Ziel, Interventionen zu entwickeln, die das Funktionieren von Paaren verbessern".

Vorwarn-Ansatz

Statt einfach zu beurteilen, ob ein Konflikt besteht, will es das Team als nächsten Schritt schaffen, mithilfe unaufdringlicher Technologien mögliche Spannungen vorauszuahnen - vielleicht fünf Minuten im Voraus, indem Software die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts bewertet. Das allein würde freilich noch wenig helfen. Es bedarf auch psychologisch sinnvoller Ansätze, wie das System beispielweise mithilfe von Warn-SMS oder kleinen Selbsthilfe-Tipps dazu beitragen kann, eine Eskalation von Konflikten in der Beziehung zu verhindern. Dafür gibt es keine Allerweltslösung, die jedem Paar hilft. Andererseits könnte der Ansatz aber langfristig auch auf andere Beziehungen wie die zwischen Eltern und Kindern übertragbar sein.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|