pte20170123014 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Digitale Weltkarte zeigt Antisemitismus in Echtzeit

Ausgeklügeltes KI-System analysiert verdächtige Inhalte im Social Web


Digitale Weltkarte: zeigt Antisemitismus in Echtzeit (Foto: jwrp.org/ministry)
Digitale Weltkarte: zeigt Antisemitismus in Echtzeit (Foto: jwrp.org/ministry)

Jerusalem (pte014/23.01.2017/11:30) Das israelische Ministry of Diaspora Affairs http://jwrp.org/ministry hat ein neues System entwickelt, das Antisemitismus in sozialen Netzwerken und auf Internetseiten identifiziert. Auf einer interaktiven Karte zeigt der ausgeklügelte Algorithmus dann in Echtzeit entsprechend negativ auffallende Regionen an.

Deutschland im Fokus

Das neue System wurde von ehemaligen Mitgliedern militärischer Technologie-Einrichtungen und Veteranen der IDF Military Intelligence's Unit 8200 entwickelt. Laut Daten des Ministeriums war 2016 ein Jahr, in dem besonders häufig antisemitische Inhalte verbreitet und geteilt wurden. Vor allem in Deutschland seien diese Inhalte ins Internet gestellt worden, was an der umstrittenen Flüchtlingspolitik der Bundesregierung liegen soll.

Werden antisemitische Beiträge in sozialen Netzwerken veröffentlicht, kann das neue System diese erfassen und in einer Karte aufzeigen. Es zeigt ganz genau an, wie viele dieser Nachrichten aktuell im Umlauf sind und welche Länder die meisten antisemitischen Inhalte schalten. In einem erfolgreichen Probelauf identifizierte das System bereits etwa 500.000 antisemitische Beiträge und Kommentare in sozialen Netzwerken, die zu diesem Zeitpunkt für rund 40 Mio. Menschen zugänglich waren.

Künstliche Intelligenz

Die zur Anwendung kommende Künstliche Intelligenz (KI) durchleuchtet Beiträge nach Schlüsselwörtern und kann in diesem Rahmen auch erkennen, woher der Verfasser stammt. Diese Informationen werden abschließend in eine detaillierte Karte eingetragen. Im Vorjahr war selbst Googles Suchalgorithmus beziehungsweise die automatische Vervollständigung bei der Eingabe von Begriffen in starke Kritik geraten, da er Nutzern antisemitische Wortvorschläge präsentierte (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20161206025 ).

(Ende)
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