pte20161207021 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Krebs: Bis zur Diagnose vergehen vier Monate

Patienten sind meist selbst an langen Verzögerungen schuld


Hand mit Zigarette: Krebssymptome ernst nehmen (Foto: pixelio.de/Bernd Kasper)
Hand mit Zigarette: Krebssymptome ernst nehmen (Foto: pixelio.de/Bernd Kasper)

Chandigarh/Singapur (pte021/07.12.2016/12:30) Beim ersten Symptom schon zum Arzt gehen oder doch noch länger warten? Besser ist es, gleich die ärztliche Beratung zu suchen, raten die Autoren einer neuen Studie am Postgraduate Institute of Medical Education and Research http://pgimer.edu.in in ihrer Studie über die Ursachen für Verzögerungen bei Krebsdiagnosen. Im Schnitt dauert es vier Monate, bis Patienten abklären lassen, ob ihre Symptome auf einen Tumor zurückzuführen sind.

Verzögerungen schaden Patienten

"Die meisten Verzögerungen in der Diagnosestellung kamen durch die Patienten selbst zustande - manche warteten mit dem Arztbesuch weniger als eine Woche, aber andere warteten drei Jahre lang", erklärt Studienleiter Raviteja Miriyala. "Bei Patienten mit längeren Verzögerungen vor der Diagnose war es wahrscheinlicher, dass sie nur palliative statt heilender Therapien bekamen, weil ihre Krankheit schon so weit fortgeschritten war - und dadurch ist es wahrscheinlicher, dass sie schlechtere Behandlungserfolge zeigen."

Für die Studie wurden die Daten von 162 Patienten analysiert, die innerhalb eines Monats an die Abteilung für Strahlentherapie und Onkologie in Chandigarh überwiesen wurden. Neben den Patienten, die erst spät ihren Hausarzt aufsuchten, trugen auch Letztere dazu bei, dass die Behandlung nicht so schnell einsetzte wie nötig: Bis sie ihre Krebspatienten zu einem Onkologen überwiesen, vergingen noch einmal vier Monate. Die Onkologen brauchten dann im Schnitt aber nur zehn Tage, bis sie mit der Behandlung des Tumors begannen.

Mehr Augenmerk auf Gesundheit nötig

"Patienten mit geringerer Bildung hatten eine signifikant niedrigere Wahrscheinlichkeit, sich früh von einem Arzt untersuchen zu lassen als diejenigen mit höherer Bildung", gibt Miriyala zu bedenken. "Es werden Kampagnen benötigt, um die Aufmerksamkeit der Patienten für Symptome und Screeningmaßnahmen zu erhöhen." Die Ergebnisse der Studie werden auf dem ESMO ASIA 2016 Congress http://bit.ly/2ge12ZI in Singapur vorgestellt.

(Ende)
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