pte20160929014 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Britische Anti-Bettler-Kampagne wird verboten

Obdachlose werden durchwegs als kriminell oder antisozial dargestellt


Kampagne: Spende wird laut Plakaten nicht gut genutzt (Foto: ASA/PA)
Kampagne: Spende wird laut Plakaten nicht gut genutzt (Foto: ASA/PA)

Nottingham (pte014/29.09.2016/10:30) Die britische Stadt Nottingham muss eine Werbekampagne gegen Bettler einstellen - dazu hat sie die britische Werbeaufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) https://asa.org.uk aufgefordert. Das Nottingham City Council http://nottinghamcity.gov.uk wollte mit seiner Aktion darauf aufmerksam machen, dass Bettler die Spenden für andere Zwecke missbrauchen könnten und eine Spende an eine wohltätige Organisation sinnvoller wäre.

Die Kampagne warb mit Slogans wie "Betteln: Schau zu, wie ein Betrüger dein Geld nimmt. Bettler sind nicht das, wonach sie aussehen" und "Betteln: Schau zu, wie dein Geld den Bach runter geht. Betteln finanziert Alkoholmissbrauch". Insgesamt sieben Beschwerden wurden bei der ASA eingereicht, weil die Kampagne Obdachlose herabwürdige und andeute, dass alle Bettler kriminell oder antisozial seien.

Negative Stereotype werden gestützt

"Wir finden, dass die Anzeigen negative Stereotype von einer Gruppe von Individuen unterstützen, von denen die meisten als wehrlos anzusehen sind und die vor einer Vielzahl von Problemen stehen und spezielle Unterstützung brauchen", heißt es im Urteil der ASA. Bei vier der fünf Anzeigen innerhalb der Kampagne wurde es als wahrscheinlich eingestuft, dass sie "starken oder weitläufigen Anstoß verursachen". Darum wurden diese vier Anzeigen verboten.

Die Stadtverwaltung von Nottingham versteht die Aufregung indes nicht. Sie wollten laut "The Guardian" das Problem des aggressiven Bettelns lösen und die Bürger davon abhalten, Menschen auf der Straße Geld zu geben, "von denen fast niemand obdachlos ist".

(Ende)
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