pte20160831002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Nacht-Operationen gehen häufiger tödlich aus

41.716 analysierte Eingriffe beweisen doppelt so viele Todesfälle


Im OP-Saal: nächtliche Eingriffe öfter tödlich (Foto: Dieter Schütz/pixelio.de)
Im OP-Saal: nächtliche Eingriffe öfter tödlich (Foto: Dieter Schütz/pixelio.de)

Montreal/Hongkong (pte002/31.08.2016/06:05) Operative Eingriffe verlaufen in der Nacht zweimal so häufig tödlich als chirurgische Maßnahmen am Tag. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Department of Anesthesia der McGill University http://mcgill.ca .

Tausende Eingriffe analysiert

Für die Studie haben die Forscher chirurgische Eingriffe der vergangenen fünf Jahre untersucht. Um diese Eingriffe herum errichteten die Studienautoren eine Datenbank, in der sämtliche Details über Patienten, deren Alter, Erkrankung und weitere für sie relevante Informationen festgehalten wurden. Einen Arbeitstag der Chirurgen teilten die Wissenschaftler für die Analyse in drei Blöcke auf: Tageszeit (07:30 Uhr bis 15:29 Uhr), Abend (15:30 Uhr bis 23:29 Uhr) und Nacht (23:30 Uhr bis 07:29 Uhr).

Während der Studie wurden 41.716 Eingriffe an 33.942 Patienten ausgeübt und in der für die Erhebung angelegten Datenbank abgespeichert. "Die Studie zeigt, dass Operationen spät am Tag und in der Nacht unter Berücksichtigung des Alters der Patienten und des generellen Risikos mit einer höheren Sterberate assoziiert werden können", erklären die Forscher. Grund für dieses Phänomen könnte einerseits die nicht selten einsetzende Übermüdung der anwesenden Ärzte sein, zum anderen auch der Platzmangel in den Krankenhäusern.

Vielzahl weiterer Ursachen

Die Forscher betonen, dass es noch eine Vielzahl weiterer Ursachen für das signifikant häufigere Sterben der in der Nacht opertierten Patienten geben kann. "Die Analyse jeder einzelnen Möglichkeit ist wichtig, um zu verstehen, weshalb sich die Sterblichkeit erhöht und diese zu reduzieren", unterstreichen die Wissenschaftler. Detaillierte Ergebnisse der fünfjährigen Studie präsentieren die kanadischen Forscher auf dem aktuell in Hongkong stattfindenden World Congress of Anaesthesiologists http://wca2016.com .

(Ende)
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