pte20160725009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Monitoring: Mikronadeln statt Blutabnahme

Genaue Untersuchungen ohne Nadeln und Schmerzen rücken näher


Medikamentenüberwachung: Kein Blut mehr (Foto: Sahan Ranamukhaarachchi)
Medikamentenüberwachung: Kein Blut mehr (Foto: Sahan Ranamukhaarachchi)

Vancouver/Villigen (pte009/25.07.2016/10:30) Wissenschaftler der University of British Columbia https://ubc.ca und des Paul Scherrer Instituts (PSI) https://psi.ch haben ein System zur Medikamentenüberwachung entwickelt, das auf Mikronadeln beruht. Dieses System könnte eines Tages die teuren und invasiven Blutentnahmen ersetzen und damit deutlich zum Wohlbefinden der Patienten beitragen. Sahan Ranamukhaarachchi von der University of British Columbia hat es während eines Austauschprogramms der beiden Institutionen entwickelt.

Haut unverletzt

Das neue System besteht aus einem kleinen, dünnen Pflaster, das während der medizinischen Behandlung gegen den Arm des Patienten gepresst wird. Es ermöglicht, ohne Schmerzen und vor allem ohne Blutabnahme festzustellen, welche Medikamente sich im Blut befinden. Der winzige nadelähnliche Vorsatz, weniger als einen halben Millimeter lang, erinnert an einen Hohlkegel. Die Haut wird bei der Untersuchung nicht wie bei einer herkömmlichen hypodermischen Nadel verletzt.

Mikronadeln sind darauf ausgerichtet, die äußere Schicht der Haut zu punktieren. Diese Hautschicht dient, anders als die folgenden Schichten der Epidermis und Dermis mit ihren Blutgefäßen und aktiven Immunzellen, als Schutzschild. Die neue Mikronadel ist von den Wissenschaftlern zur Überwachung des Medikaments Vancomycin entwickelt worden. Dieses Antibiotikum wird bei der Behandlung von schweren Infektionen eingesetzt und intravenös verabreicht. Während der Behandlung wird den Betroffenen drei bis vier Mal am Tag Blut abgenommen. Das ist aufgrund potenziell lebensbedrohlicher giftiger Nebenwirkungen absolut erforderlich.

Winzigste Proben entnommen

Die Forscher entdeckten, dass sie die Flüssigkeit, die sich unter der äußeren Schicht der Haut befindet, ebenfalls für die Überwachung der Menge von Vancomycin im Blut einsetzen konnten. Die Mikronadel entnimmt nur eine geringe Menge dieser Flüssigkeit. Dabei handelt es sich um weniger als ein Millionstel eines Milliliters. Im Inneren der Mikronadel kommt es in der Folge zu einer Reaktion, die die Wissenschaftler mittels eines optischen Sensors auswerten können. Dieses Verfahren erlaubt es, die Konzentration von Vancomycin rasch und einfach festzustellen.

Laut Sahan Ranamukhaarachchi forschen zahlreiche Wissenschaftlerteams im Bereich der Mikronadeln. Ziel ist es, Impfstoffe und Medikamente schmerzfrei verabreichen zu können. Es handle sich bei der vorliegenden Studie jedoch um ein neueres Konzept.

(Ende)
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