pte20160630004 Auto/Verkehr, Unternehmen/Wirtschaft

USA: Versicherungen zocken arme Autofahrer ab

Bei GEICO bezahlen unverheiratete Angestellte um 92 Prozent mehr


Taschenrechner: unfaire Prämien aufgedeckt (Foto: flickr.com/Pictures of Money)
Taschenrechner: unfaire Prämien aufgedeckt (Foto: flickr.com/Pictures of Money)

Washington, DC (pte004/30.06.2016/06:15) Amerikanische Versicherungsfirmen verlangen von Autofahrern mit niedrigerem sozioökonomischen Status im Schnitt um 59 Prozent mehr Prämie als von gleich guten Autofahrern mit höherer Bildung und üppigerem Einkommen. Diese diskriminierende Prämienpolitik hat die Konsumentenschutzorganisation Consumer Federation of America (CFA) http://consumerfed.org in einer aktuellen Studie aufgedeckt.

Lebensstandard äußerst relevant

"Versicherungsfirmen sollten bewerten, wie du fährst, nicht wer du bist", fordert J. Robert Hunter von der CFA. "Versicherungsfirmen bestrafen gute Fahrer mit hunderten und manchmal tausenden Dollar pro Jahr, basierend auf ökonomischem und sozialem Status - mit dem Endergebnis, dass die Armen mehr zahlen, viel mehr."

Die CFA fand heraus, dass Personen, die lediglich über einen Schulabschluss verfügen, Arbeiter sind, ihre Wohnung mieten statt eine zu besitzen, nicht verheiratet sind und in den vergangenen sechs Monaten kein Auto hatten - und letztlich mit viel höheren Versicherungsprämien rechnen müssen. Während ein gut gebildeter, verheirateter Hausbesitzer mit gutem Job im Durchschnitt jährlich 1.144 Dollar (rund 1.032 Euro) bezahlt, muss sein sozioökonomisch schlechter gestelltes Pendant um 681 Dollar (etwa 614 Euro) mehr auf den Tisch blättern.

Amerikaner finden Praktiken unfair

GEICO http://geico.com und Progressive http://progressive.com scheinen ärmere Autofahrer besonders stark zu diskriminieren: Sie verlangen um 92 beziehungsweise 80 Prozent mehr Prämie von ihnen als von reicheren Personen. Über 80 Prozent der Autofahrer finden es fair, dass Verkehrsdelikte und Unfälle für die Berechnung der Versicherungsprämie herangezogen werden - dass der sozioökonomische Status auch einbezogen wird, findet hingegen nur ein Drittel gerecht. Das wurde in einer begleitenden Befragung festgestellt.

"Die Amerikaner mögen die Idee nicht, dass Versicherungsfirmen persönliche und ökonomische Faktoren verwenden, um Versicherungsprämien festzusetzen - obwohl die meisten Menschen gar nicht wissen, welchen großen Einfluss diese Charakteristiken, die nichts mit der Fahrsicherheit zu tun haben, auf den Preis haben, den sie bezahlen", meint Studienautor Doug Heller abschließend.

(Ende)
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