pte20160630003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Algorithmus schreibt Wunsch-Artikel in einer Minute

Start-up Articoolo verspricht "originellen" und "gut leserlichen" Content


E-Journalist: Algorithmus kreiert Texte in Windeseile (Foto: articoolo.com)
E-Journalist: Algorithmus kreiert Texte in Windeseile (Foto: articoolo.com)

New York (pte003/30.06.2016/06:10) Das US-Start-up Articoolo http://articoolo.com arbeitet daran, die Vision eines "Roboter-Journalisten" Realität werden zu lassen. So testen die Entwickler einen Algorithmus, der auf Knopfdruck nach einer Minute zu beinahe jedem beliebigen Thema einen fertigen Artikel ausspuckt. Der automatisch generierte Text, der im Moment noch maximal 500 Zeichen umfassen kann, soll sogar noch "gut leserlich" und "originell" sein, wie der Hersteller verspricht.

Menschen nicht ersetzbar

"Experten im Bereich der Suchmaschinenoptimierung müssen sich jeden Tag mit Unmengen von Content abmühen. Es ist allerdings sehr schwer, einen einzigartigen Qualitätsautor zu finden. Unsere Technologie hilft dabei, den Schreibprozess von Textinhalten wesentlich schneller, kosteneffizienter und angenehmer zu gestalten", heißt es auf der Articoolo-Webseite. Der im eigenen Haus entwickelte Algorithmus, der sich im Moment noch in einer ersten Beta-Testphase befindet, erschaffe unverwechselbaren, korrekturgelesenen Content von hoher Qualität nach dem Vorbild eines menschlichen Journalisten. "Sie müssen nur das Thema und die Länge auswählen", betont der Hersteller.

"Wir glauben nicht, dass unser Algorithmus in der Lage sein wird, menschliche Autoren vollkommen zu ersetzen - zumindest nicht in der näheren Zukunft", meint Doron Tal, Mitgründer und CEO von Articoolo, gegenüber "TechCrunch". Schließlich sei es einer Software nicht möglich, eine eigene Meinung zu entwickeln und einen spezifischen Standpunkt zu vertreten. "Es kann aber ein hilfreiches zusätzliches Werkzeug sein. Journalisten könnten sich zum Beispiel darauf verlassen, den Großteil der Hintergrund-Recherche zu übernehmen und so die Basis für einen Artikel zu liefern", ist Tal überzeugt.

"Noch viel Arbeit vor uns"

Doch wie schafft es der Algorithmus, quasi aus dem Nichts einen fertigen Text zu generieren? Hierfür muss der User zu Beginn zunächst ein Thema und die gewünschte Textlänge definieren. Wenn die Software das Thema inhaltlich verstehen kann, startet sie sofort eine groß angelegte Suche in unzähligen verschiedenen Datenquellen aus dem Netz und einer Datenbank mit mehr als 500 Gigabyte an "vertrauenswürdigen Artikeln". Dabei werden sowohl die generelle Stimmung als auch bestimmte wichtige Schlüsselbegriffe erfasst. Aus den Ergebnissen wird dann mithilfe von "multi-linguistischen semantischen Identifikationsverfahren" ein zusammenhängender Text erstellt.

"Die Zeit, die der Algorithmus braucht, um seinen Artikel fertigzustellen, richtet sich nach dem gewählten Thema und der gewünschten Textlänge", schildert Tal. Bei einem Praxistest der Kollegen von TechCrunch schaffte die Software beispielsweise einen relativ oberflächlich gehaltenen Text mit 250 Zeichen in gerade einmal 50 Sekunden. Andere Versuche mit komplexeren Themen und 500 Zeichen Länge brauchten allerdings deutlich länger als eine Minute. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Uns geht es zunächst noch darum herauszufinden, ob es überhaupt einen Bedarf für solche technischen Lösungen gibt", meint Tal abschließend.



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