pte20160623027 Medizin/Wellness, Produkte/Innovationen

Multiples Myelom: Innovationsschub bei Therapie

Neue Generation von Medikamenten verbessert die Überlebenszeit


Wien (pte027/23.06.2016/13:30) "Patienten leiden oft lange unter einem multiplen Myelom, bevor es diagnostiziert wird", so Heinz Ludwig, Leiter des Wilhelminenkrebsforschungsinstituts http://wienkav.at/kav/wil , am Donnerstag in Wien. Denn die Diagnose der relativ seltenen Krebserkrankung fällt nicht leicht: Wandernde Schmerzen, vor allem in der unteren beziehungsweise Brustwirbelsäule, Müdigkeit, Schwäche und vermehrte Infektionen gehören zu den Symptomen, die aber nicht bei allen Patienten auftreten.

"In Österreich leiden etwa 100.000 Menschen an Kreuzschmerzen - aber nur 1.900 haben wirklich ein multiples Myelom", beschreibt Ludwig die schwierigen Diagnosebedingungen. Jedes Jahr erkranken hier mehr als 400 Personen am bis heute nicht heilbaren multiplen Myelom, bei dem sich durch entartete Abwehrzellen mehrere Krankheitsherde im Knochenmark bilden - und für diese gibt es gute Neuigkeiten. "Im letzten Jahr wurden fünf neue Medikamente entwickelt. Es gab einen Innovationsschub, durch den wir uns viel größere Fortschritte beim Überleben der Patienten erwarten dürfen", freut sich Ludwig.

Myelom-Patient schwingt sich aufs Rad

Zwei Myelom-Erkrankte sind auch beim Pressegespräch anwesend: Andy Sninsky, amerikanischer Myelom-Patient und Langstreckenradfahrer http://bit.ly/28P1lac , sowie Elfriede Jirsa, Präsidentin der Myelom- und Lymphomhilfe Österreich http://myelom-lymphom.at . "Wenn du die Diagnose bekommst, ist es nicht das Ende der Welt, auch wenn es sich vielleicht so anfühlt", meint Sninsky, der seine Diagnose vor acht Jahren bekommen hat. "Es ist einfach ein neues Abenteuer."

Abenteuerlich ist Sninsky auch in seinem Privatleben unterwegs: Seit 2010 radelt er durch die USA, jedes Jahr wurden die Strecken länger. "Bewegung hat, so glaube ich, viel damit zu tun, warum es mir so gut geht", meint der 67-Jährige. Und auch durch Europa tourt er gerade auf dem Rad: Von Zürich aus hat er die Alpen überquert und nach seinem Zwischenstopp in Wien geht es weiter nach Budapest.

Vielversprechende neue Medikamente

"Ich sehe, wie wichtig das für Patienten ist, jemanden zu kennen, bei dem die Therapie gut verlaufen ist und der ein normales Leben führen kann", erzählt Jirsa aus dem Alltag in der Beratung von Betroffenen. Sie selbst wurde erstmals 2003 behandelt, mit Chemotherapie und einer Stammzellentransplantation. "Ich bin dankbar, dass es zu diesem Zeitpunkt schon sehr gute Medikamente gab."

Die neueste Generation der Medikamente verbessert die Überlebenszeit der Patienten um einiges. Die Wirkstoffe Carfilzomib, Panobinostat, Elotuzumab und Daratumumab sind bereits für den österreichischen Markt zugelassen, bei Ixazomib steht die Zulassung knapp bevor. Besonders vielversprechend ist die Therapie mit Antikörpern, wie sie in Elotuzumab und Daratumumab verwendet werden. "Die Zugabe von Daratumumab reduziert das Risiko für eine Progression der Krankheit um etwa 63 Prozent - das ist die tollste Entwicklung in den letzten Jahren", meint Ludwig.

Am 25. Juni lädt die Myelom- und Lymphomhilfe Österreich zum Patienten-Seminar Multiples Myelom im Apothekertrakt Schönbrunn.

Fotos zur Pressekonferenz stehen unter http://fotodienst.pressetext.com/album/3559 als Download zur Verfügung.

(Ende)
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