pte20160530018 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Abtreibungsgegner attackieren Frauen per Handy

Pro-Life-Vereinigungen in den USA nutzen Geofencing für ihre Zwecke


Schnuller: Pro-Life-Vereinigungen unter Druck (Foto: Kolja Fleischer/pixelio.de)
Schnuller: Pro-Life-Vereinigungen unter Druck (Foto: Kolja Fleischer/pixelio.de)

Boston (pte018/30.05.2016/11:30) Abtreibungsgegner machen Frauen in US-Kliniken für Schwangerschaftsabbrüche neuerdings dank eines Location-Features der Agentur Copley Advertising http://copleyadvertising.com direkt ausfindig und bombardieren sie mit entsprechenden Botschaften.

Kliniken im Fadenkreuz

In Echtzeit werden Frauen noch vor dem Aufruf ins Sprechzimmer eines auf Abtreibungen spezialisierten Arztes von Pro-Life-Vereinigungen auf dem Mobiltelefon mit entsprechenden Anzeigen kontaktiert. Die Technik lässt sich sehr simpel, aber für werbende Zwecke effektiv nutzen. In einer Computer-Karte werden bestimmte Bereiche virtuell eingezäunt oder markiert - in dem Fall sind die Areale Abtreibungskliniken.

"Mit diesem Geofencing können wir Frauen erreichen, die nach einem Gesprächspartner suchen", erklärt John Flynn von Copley Advertising die Vorgehensweise. Das heißt: Betritt eine Frau mit eingeschaltetem GPS-Signal eine Einrichtung für Schwangerschaftsabbrüche, löst sie somit ein Signal aus, sodass sie eine automatisierte Nachricht zugeschickt bekommt.

"Unethisch und unheimlich"

Mithilfe von Geofencing können Abtreibungsgegner gezielt Frauen in einer sehr schwierigen Lebensphase ansprechen. "Das ist unglaublich unethisch und unheimlich", findet dies Marketing-Experte Brian Solis http://briansolis.com . Bislang gibt es jedoch noch keine Gesetze, welche die eingesetzte Technologie in die Schranken weisen könnten. "Das Frauen ohne eine Einwilligung anzutun, ist Raubbau und ein Eindringen in die Privatsphäre. Es ist unethisch", findet auch eine Sozialarbeiterin eines kalifornischen Zentrums für Adoptionen.

(Ende)
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