pte20160524007 Produkte/Innovationen, Medien/Kommunikation

Mord und Totschlag: Immer mehr Waffen bei Lego

In jedem dritten Set ein Kriegswerkzeug - Spiel-Themen immer brutaler


Lego-Männchen: trägt immer öfter Waffen (Foto: Jürgen Acker, pixelio.de)
Lego-Männchen: trägt immer öfter Waffen (Foto: Jürgen Acker, pixelio.de)

Billund/Klosterneuburg (pte007/24.05.2016/06:05) Der weltgrößte Spielzeughersteller Lego http://lego.com bietet Kindern immer öfter Sets mit Nachbildungen tödlicher Waffen an und zeigt auf rund 40 Prozent seiner Packungen Gewalt-Szenarien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Canterbury http://canterbury.ac.nz .

Spielerisches Töten

Den Kampf um die Aufmerksamkeit von Kindern und den damit verbundenen Umsatz, versuchen Entwickler mit dem Aufstocken von Waffen in ihren Sets zu gewinnen. Die Forscher aus Neuseeland haben nachgewiesen, dass in rund 30 Prozent aller Sets von Lego bereits Waffen, die zum spielerischen Töten verwendet werden können, enthalten sind.

"Die Produkte von Lego sind nicht mehr so harmlos, wie sie es mal waren", unterstreicht Studien-Autor Christoph Bartneck. "Über die Zeit gab es bei Lego-Spielzeug einen signifikanten Anstieg von Gewalt", so das Forscher-Team. Der dänische Konzern stellt seit 1949 die Steine her und war vor einigen Jahren noch mit harscher Kritik konfrontiert, als ein Schwert und eine Lanze in einem Set erhalten waren. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein.

"Früher waren das Äste oder Stöcke und heute sind es kleine Plastikwaffen, die oft sogar echt aussehen. Das Thema ist sicher, dass Kinder lernen, sich zu bekriegen und zu beschießen. Gleichzeitig sehe ich das aber als tiefliegende männliche Variante von Aggression. Die ist mit Sicherheit schon älter als Lego", erklärt Psychologe Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com auf Nachfrage von pressetext.

Schießen und drohen

Die Forscher zeigen zudem auf, dass die Szenarien auf den Packungen der verschiedenen Sets von Lego zwischen 1973 und 2015 erheblich brutaler geworden sind. "Rund 40 Prozent aller Bilder zeigen Arten von Gewalt. Zum Beispiel Szenarien, in denen geschossen oder gedroht wird. Diese haben sich über die Jahre hinweg vermehrt", erklärt Bartneck.

"Das Problem ist, dass die Fantasie der Kinder immer weniger angekurbelt wird, weil es für alles schon die passenden Teile gibt. Früher hat man Häuser mit Ecken und Würfeln und langen Steinen gebaut, heute gibt es Blumenkisten, Dachziegel usw. Damit wird die Fantasie im Spiel zurückgedrängt. Auch die Waffen sind meist echt und es gibt sie für Star Wars und Lego. Dadurch wird sogar in diesem Bereich die Fantasie eingeschränkt, weil man 'nicht die falschen Waffen' verwenden kann", verdeutlicht Rosenauer abschließend.

(Ende)
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