pte20160502036 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Reiseportal lädt mit Werbung zum Fremdgehen ein

Firma Dohop wertet 15-Dollar-Kampagne trotz heftiger Kritik als Erfolg


Provokante Werbung: Dohop wirbt mit Affäre (Foto: facebook/dohoptravel)
Provokante Werbung: Dohop wirbt mit Affäre (Foto: facebook/dohoptravel)

Reykjavik/München (pte036/02.05.2016/12:30) Das isländische Reiseportal Dohop http://dohop.com ist mit seiner Kampagne 2010 über das Ziel hinausgeschossen. Die Werbebotschaft an die Kunden: "Gehst du fremd? Dann buche Flug und Hotel auf Dohop.com und betrüge in Ruhe!" "So viel Aufmerksamkeit hat unser Unternehmen noch nie bekommen", freut sich indes Dohop-Marketing-Chef Davíð Gunnarsson.

"Ermutigen damit nicht"

Die Werbeanzeige, die gerade einmal für 24 Stunden auf Facebook zu sehen war und Dohop nur 15 Dollar kostete, entzweite die Community. Ein heftiger Shitstorm entfachte unter den Usern. Dohop selbst ist mit dem Resultat des frechen Spruchs jedoch zufrieden. "Wir wollen Menschen nicht dazu ermutigen, sowas zu tun. Deswegen ist der Spruch ja auch mit einer Frage eingeleitet. Wenn jemand allerdings einen Seitensprung plant, bieten wir eine sparsame Option", so Gunnarsson. Kritik kommt jedoch auch von ausgewiesenen Experten.

"Unglaublich, dass damit geworben wird! Das Vertrauen, das wir unserem Partner entgegenbringen, ist meist das tiefst mögliche Vertrauen überhaupt. Der Schaden wird weniger vom Fremdgehen als solches verursacht, sondern vielmehr von der damit verbundenen Lüge", kommentiert Buchautorin und Paartherapeutin Alexandra Hartmann http://paar-beratung-muenchen.de die Werbung. "In einer Beziehung, in der ein Partner auf ein solches Angebot eingeht, ist davon auszugehen, dass gar keine Vertrauensbasis mehr vorhanden ist", ergänzt sie.

Alles für Aufmerksamkeit

Laut Dohop habe man absichtlich provokant sein wollen. "Facebook ist überflutet mit Anzeigen wie 'Willst du einen iPod gewinnen?' oder 'Bei 10.000 Likes verlosen wir...'. Damit bekommt man keine Aufmerksamkeit mehr, es sei denn die User fühlen sich verärgert", unterstreicht Gunnarsson abschließend. Die Werbebranche rutsche zudem immer weiter auf eine provokative Ebene, die nur mit Nacktheit und aneckenden Sprüchen überzeugen könne.

(Ende)
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