pts20160210015 Kultur/Lifestyle, Handel/Dienstleistungen

Neuer Standard fürs Hundetraining

Workshop definiert Fähigkeiten und Kompetenzen für professionelle Hundetrainerinnen und -trainer


Wien (pts015/10.02.2016/11:00) Schätzungen zufolge sind in Europa mehr als 500 000 Menschen mit dem Training und der Ausbildung von Hunden beschäftigt. Dazu gibt es eine Vielzahl von Organisationen und Vereinigungen, die unterschiedliche Anforderungen und Ansätze bei den fachlichen Qualifikationen von Hundetrainerinnen und -trainern verfolgen. Dies war Anlass, ein gemeinsames, europaweit harmonisiertes Konzept für die grenzüberschreitende Anerkennung solcher Qualifikationen zu entwickeln.

Beim Europäischen Komitee für Normung CEN wurde deshalb der Workshop CEN/WS 078 "Competences for dog training professionals" eingerichtet. Die Fachleute dieses Gremiums haben nun ein sogenanntes CEN Workshop Agreement CWA veröffentlicht, das die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen von professionellen Hundetrainerinnen und -trainern definiert: CWA 16979 "Dog training professionals - Knowledge, skills and competence requirements".

Das von Fachleuten aus mehreren europäischen Ländern, u. a. aus Deutschland, Belgien, Italien und Portugal, entwickelte Dokument gibt Mindestkriterien und wesentliche Kompetenzanforderungen für das Wissen und die Fähigkeiten von Fachkräften vor, die in den Kernbereichen Einsatz, Ausbildung, Training, Verhalten, Assistenz und Sport mit Hunden - darunter auch Assistenz- und Rettungshunde - tätig sind. Neben professionellem Verhalten wird der Berufsethik besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Den Vorsitz im CEN/WS 078 führte Cinzia Marconi, Präsidentin von "FCC - Formatore Cinofilo Certificato" aus Italien. Sie erklärt dazu: "Dieses im Konsens erarbeitete Dokument wird die Qualität der Arbeit von Hundetrainerinnen und -trainern weiter erhöhen und so zu besseren Dienstleistungen für Konsumenten führen. Darüber hinaus wird es auch den Schutz und das Wohlergehen von Hunden verbessern."

Erste positive Reaktionen zum CWA 16979 kamen u. a. von HACHIKO, einer gemeinnützigen Organisation aus Belgien, die Assistenzhunde für Personen mit motorischen Behinderungen oder Epilepsie ausbildet. Caroline Thienpont, Gründerin und leitende Trainerin, meint. "Endlich gibt es Richtlinien und in naher Zukunft eventuell ein dringend nötiges Qualitätssiegel für Hundetrainerinnen und -trainer."

Barbara Schöning, Mitglied der europäischen und der deutschen Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie - GTVMT erklärt dazu: "CWA 16979 legt Anforderungen fest, deren Erfüllung alle Hundetrainerinnen und -trainer in ihrer Ausbildung und Arbeit erreichen sollten, und setzt Standards für das, was erforderlich ist, um Hunde wirkungsvoll und im Einklang mit dem Tierschutz zu trainieren. Außerdem wird aufgezeigt, welches Wissen und welche Fertigkeiten den Hundebesitzern vermittelt werden sollten."

CEN Workshop Agreements (CWA) sind konsensbasierte Regelwerke, die in einem offenen Workshop geschaffen werden. CWA können rasch und flexibel - in rund 12 Monaten - erarbeitet werden. Sie haben nicht den Status einer Europäischen Norm und müssen auch nicht in die nationalen Normenwerke übernommen werden.

Bibliografie
CWA 16979 Dog training professionals - Knowledge, skills and competence requirements
Erhältlich unter: http://bit.ly/CWA16979

(Ende)
Aussender: Austrian Standards Institute - Österreichisches Normungsinstitut
Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern
Tel.: +43 1 21300-317
E-Mail: j.stern@austrian-standards.at
Website: www.austrian-standards.at
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