pte20151123012 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Über 300 Facebook-Freunde machen depressiv

Höherer Cortisolspiegel begünstigt Erkrankung im Erwachsenenalter


Depression: begünstigt durch über 300 Kontakte (Foto: pixelio.de/Jorma Bork)
Depression: begünstigt durch über 300 Kontakte (Foto: pixelio.de/Jorma Bork)

Montreal (pte012/23.11.2015/13:23) Teenager mit mehr als 300 Facebook-Freunden leiden im späteren Alter eher an Stress oder einer Depression. Das haben Forscher der Université de Montréal http://umontreal.ca herausgefunden. Bei den Untersuchungen sind 88 Personen im Alter zwischen zwölf und 17 zur Anzahl ihrer Kontakte sowie der Interaktion befragt worden. Den Ergebnissen zufolge hatten jene mit mehr Freunden einen höheren Cortisolspiegel, der Depressionen im Erwachsenenalter begünstigt.

Mehr Freunde, mehr Stress

Der Spiegel des Stresshormons Cortisol ist anhand von Stichproben, die über drei Wochen hinweg zweimal wöchentlich viermal täglich entnommen wurden, überprüft worden. Jene mit mehr als 300 Facebook-Kontakten zeigten erheblich höhere Werte als die Probanden mit weniger Freunden. "Obwohl andere externe Faktoren den Cortisolspiegel auch beeinflussen, gehen wir davon aus, dass Facebook einen isolierten Einfluss von acht Prozent hat", erklärt Studienleitern Sonia Lupien.

"Wir konnten feststellen, dass über 300 Facebook-Freunde bereits zu einem höheren Cortisolspiegel beitragen, deshalb können wir uns vorstellen, dass 1.000 oder 2.000 Kontakte sich noch wesentlich mehr auswirken", fügt Lupien hinzu. Vergangene Studien haben bereits bewiesen, dass junge Menschen mit einem erhöhten Stresslevel im fortschreitenden Alter zu 37 Prozent eher an einer Depression erkranken als jene mit durchschnittlichen Werten.

"Likes" wirken dämpfend

Die Forscher haben in ihrer Studie auch andere Faktoren wie "Gefällt mir"-Angaben und freundliche Kommentare berücksichtigt. Laut Lupien senken "Likes" und aufbauende Beiträge von Freunden den Cortisolspiegel wieder. Somit bewirkt eine vermehrte positive Interaktion eine Reduzierung des Stresshormons. Die Nutzungshäufigkeit hingegen hat den Wissenschaftlern zufolge keinen Einfluss auf den Stresslevel.

(Ende)
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