ptp20151008020 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Nachlese zur ITAMKO 2015, der IT-Architektur-Management-Konferenz der ADV


Eröffnung der ITAMKO-Konferenz 2015 (Foto: ADV/F. Brank)
Eröffnung der ITAMKO-Konferenz 2015 (Foto: ADV/F. Brank)

Wien (ptp020/08.10.2015/17:20) Knapp 60 BesucherInnen auf der ITAMKO-Konferenz 2015 belegten einmal mehr; das Management von Enterprise-Architekturen zählt zu den wichtigsten Aufgaben von CIOs und IT-Strategen. Industrie- und Infrastrukturkonzerne, Finanzinstitute, VertreterInnen von öffentlichen Einrichtungen bis hin zu namhaften Beratern und einschlägigen Softwareanbietern waren bei der diesjährigen Fachkonferenz der ADV zum Thema Informations-Architektur-Management dabei. Weitgehende Einblicke in die gelebte Praxis und die Herausforderungen bei der Implementierung strategischer Architekturvorgaben wurden den BesucherInnen aus erster Hand präsentiert. Die Erwartungen des Publikums - Anregungen zu bekommen und von den Erfahrungen anderer zu lernen - konnten bestens erfüllt werden. Die Chance zum Networking hat die EVN über den Konferenzrahmen hinaus ergriffen, indem zu einer Plattform für einen weitergehenden Erfahrungsaustausch eingeladen wurde.

Wie stehen nun große Konzerne wie A1, ÖBB, OMV, EVN oder Raiffeisen Bank International zum Thema Enterprise-Architektur-Management? Was kann es leisten und wo sind die größten Herausforderungen und Einschränkungen bei der Umsetzung zu sehen? Welche Schlüssel-Erfolgsfaktoren sind entscheidend bzw. an welchen Kriterien kann die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Effektivität festgemacht werden? Auch den Herausforderungen, welche die Digitalisierung bei der Gestaltung von IT-Architekturen mit sich bringen, wurde nachgegangen.

Ein zentrales Interesse der Diskussion lag naturgemäß bei den möglichen Kosteneinsparungen und Chancen zur Effizienzverbesserung durch ein konsequent geführtes IT-Architektur-Management. Wie schnell rechnen sich Maßnahmen hinsichtlich Vereinheitlichung, Konsolidierung und Anpassungen von Applikationslandschaften und was sind die wesentlichen Trigger? Wie wahrscheinlich ist es, dass einmal getroffene Erwartungen und Zusagen zum Start von Umstrukturierungsprojekten als zu optimistisch angenommen wurden und daher im Laufe der Zeit wieder reviert werden müssen? Wie viele Business-Case-Berechnungen zu den in Aussicht gestellten Einsparungen halten letztendlich? Durch die oft zu optimistischen Prognosen wird das Verständnis für die IT, bei so manchen Top Exekutives auf die Probe gestellt.

Auslöser für notwendige Veränderungen in der Anwendungslandschaft von Betrieben sind häufig Umstrukturierungen wie Zu- und Verkäufe von Unternehmenseinheiten bzw. Veränderungen in der Aufbauorganisation. Bei organisatorischen Veränderungen können die zugrunde liegenden Applikationsarchitekturen oft nicht schnell genug mithalten, sodass die legitime Forderung nach agileren Anwendungslandschaften häufig kommt.

Das Enterprise-Architektur-Management ist jene strategische Disziplin im Informationsmanagement, welches in der Architekturpyramide am nächsten zur Geschäfts- und Facharchitektur liegt. Daher ist eine hohe Abhängigkeit und Wechselwirkung zur Organisationsstruktur gegeben. Eine gute Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und die Unterstützung durch das Top-Management sind ein Muss und unumgängliche Voraussetzung, um punkten zu können. Die Applikationsarchitekturen flexibel zu gestalten, ist in diesem Zusammenhang ein berechtigter Anspruch und die zentrale Herausforderung zugleich.

In einem Thema waren sich alle ReferentInnen einig; letztendlich ist der Faktor Mensch entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Dies gilt insbesondere im IT-Architektur-Management. Gerade hier treffen häufig unterschiedliche Ansichten betreffend Fachgebiet, Fachsprache,
Geschwindigkeit innerhalb von Organisationen aufeinander. Die Thematik von innerbetrieblichen Machtstrukturen und welche Vorgaben letztendlich bestimmend sind, ist nicht zu unterschätzen. Klar ist, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Fachbereich und IT für ein funktionierendes Enterprise-Architektur-Management unumgänglich ist.

Von der gelebten Praxis, den Möglichkeiten und Grenzen eines konsequent geführten Enterprise-Architektur-Managements in einer öffentlichen Bildungseinrichtung, konnten sich die BesucherInnen anhand eines Vortrages der Fachhochschule Oberösterreich einen Eindruck verschaffen.

Auch die Thematik der Messbarkeit der Effizienz von IT-Architekturen wurde von einigen ReferentInnen eingebracht. Frei nach dem Motto, was nicht gemessen werden kann, kann auch nicht gesteuert werden, wurden Möglichkeiten und die Sinnhaftigkeit von Kennzahlensystemen und Reifegradmodellen zur Überwachung von Fortschrittsgraden diskutiert. Über die Erfahrungen zum Aufbau eines Mess- und Reifegradmodells für IT-Architekturen gab es einen spannenden Bericht vom Bundesministerium für Finanzen.

Ausführlich wurde auch der Frage nachgegangen, ob und wie Softwarewerkzeuge das Enterprise-Architektur-Management unterstützen können. Kann man sich den Überblick über die Ausstattung der Applikationslandschaft sowie eine Priorisierung des Handlungsbedarfes per Knopfdruck verschaffen? Wie hängt das Thema Enterprise-Architektur-Management mit dem IT-Portfoliomanagement zusammen und gibt es Werkzeuge, die beide Disziplinen abdecken? Worauf soll bei der Auswahl eines geeigneten Werkzeuges besonders geachtet werden? Der Großteil der anwesenden Unternehmen haben zur Unterstützung ihrer Aktivitäten im IT-Architektur-Management Softwarewerkzeuge im Einsatz. Da durften wichtige Anbieter in diesem Bereich wie Software AG mit Alphabet, BOC und Mega nicht fehlen.

Viele Unternehmen setzen auf SAP bei der Realisierung ihrer Geschäftsabläufe und im Enterprise Ressource Planning. Organisatorische Um- und Neustrukturierungen bringen Veränderungen für die SAP-Landschaft mit sich. Aufgrund der vorherrschenden Komplexität in gewachsenen Anwendungslandschaft ist der Einsatz bewährter Methoden durch externe BeraterInnen häufig unumgänglich. Das Unternehmen SNP stellte seinen Ansatz softwarebasierter Transformations- und Migrationsverfahren bei der Konsolidierung und Harmonisierung von SAP-Systemlandschaften vor.

Dass bei einer Veranstaltung zum Thema Applikationsarchitekturen auch die Herausforderung im Zusammenhang mit Sicherheitsarchitekturen nicht vernachlässigt werden darf, zeigte der Vortrag von rundQuadrat OG auf.

Unser besonderer Dank gilt den ReferentInnen und ModeratorInnen für ihre Mitwirkung bei der heurigen Konferenz, sowie unseren Sponsoren: BOC Group, MEGA International GmbH, SNP AUSTRIA GmbH und Software AG, die wesentlich zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.

Save the date!
Aufgrund des regen Interesses an diesem Thema bietet die ADV die ITAMKO-Konferenz auch im nächsten Jahr wieder an. Um Ihnen die zeitgerechte Planung zu ermöglichen, wurde bereits jetzt der 8. September 2016 fixiert. Falls Sie Interesse haben, daran aktiv mitzuwirken, setzen sie sich bitte mit unserer ADV-Generalsekretärin Mag.a Michaela Brank in Verbindung. Wir freuen uns auf Sie.

von Ing.in Mag.a Sabine Lehner, MSc

(Ende)
Aussender: ADV Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung
Ansprechpartner: Mag. Michaela Brank
Tel.: +43 1 5330913-71
E-Mail: michaela.brank@adv.at
Website: www.adv.at
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