pte20151008002 Bildung/Karriere, Forschung/Entwicklung

Arroganz führt zu besseren Studienleistungen

Wer viel auf sich hält, überzeugt vor allem bei Einzelarbeiten


Hüte: Abgehobenheit macht erfolgreich (Foto: pixelio.de/Thomas Kölsch)
Hüte: Abgehobenheit macht erfolgreich (Foto: pixelio.de/Thomas Kölsch)

Waco (pte002/08.10.2015/06:05) Menschen, die ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen - also "intellektuelle Arroganz" an den Tag legen - schneiden im akademischen Bereich besser ab als Menschen, die sich in Bescheidenheit üben. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Forschern der Baylor University http://baylor.edu in Texas.

Die Gruppe von Wissenschaftlern rund um Studienautor Benjamin R. Meagher ging davon aus, dass es eine Korrelation zwischen der "intellektuellen Bescheidenheit" und den Noten der untersuchten Psychologie-Studenten gibt. Besonders bei Einzelleistungen ist aber das Gegenteil der Fall. Wer eine hohe Meinung vom eigenen Intellekt hat, kassiert die besten Zeugnisse. "Eine Möglichkeit ist, dass sie wissen, was sie wissen und sich das in Steigerungen der akademischen Leistung übersetzt", so Forscher Wade C. Rowatt über den Grund dafür.

Bescheidenheit in Gruppen wichtig

Bei Gruppenarbeiten wurden jedoch jene Studierende als sympathischer bewertet, die bescheiden und offen waren, Neues zu lernen. "Um etwas Neues zu lernen, braucht man zuerst das Eingeständnis des eigenen Nichtwissens und den Willen, das anderen mitzuteilen. Menschen unterscheiden sich in ihrer Bereitschaft, so etwas zu tun - aber der Wille zu lernen, seine Einstellung zu ändern und die Meinungen anderer zu schätzen, wird dringend gebraucht, wenn Menschen und Gruppen sich entwickeln und wachsen sollen", erklärt Meagher.

Die Selbst- und die Fremdsicht, wer bescheiden und wer arrogant ist, geht dabei stark auseinander - die wenigsten Studienteilnehmer schätzten sich selbst so ein, wie sie von den anderen bewertet wurden. Ein Konsens darüber, wer zu welcher Gruppe gehört, kann zwar unter den Teilnehmern erreicht werden, "aber es braucht seine Zeit", so Rowatt abschließend.

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