pte20150925008 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Brustkrebs: Gene liefern Hinweise auf Rückfallrisiko

Behandlung soll wesentlich früher einsetzen und hochspezifisch wirken


Brustkrebspatientin: Studie gibt Hoffnung (Foto: pixelio.de/Ch. Herzau-Weisel)
Brustkrebspatientin: Studie gibt Hoffnung (Foto: pixelio.de/Ch. Herzau-Weisel)

Hinxton/Wien (pte008/25.09.2015/10:30) Wissenschaftler des Wellcome Trust Sanger Institute http://sanger.ac.uk haben einen genetischen Hinweis darauf entdeckt, warum es bei manchen Brustkrebserkrankungen zu einem Rückfall kommt. Diese Ergebnisse sollten in Zukunft auch bessere Therapien bringen. Laut dem Team um Lucy Yates führen bestimmte Kombinationen von Genen in Tumoren eher dazu, dass der Krebs wieder auftritt.

1.000 Brustkrebsfälle analysiert

Das Abzielen einer frühen Behandlung auf genau diese Gene könnte laut den Forschern von entscheidender Bedeutung sein. Die Forschungsergebnisse werden auf dem von 25. bis 29. September in Wien stattfindenden European Cancer Congress http://bit.ly/1y5RPXw der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei rund einer von fünf Patientinnen mit Brustkrebs kehrt die Krankheit zurück, entweder an den gleichen Ort wie der ursprüngliche Tumor oder in einen anderen Bereich des Körpers.

Für die Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von 1.000 Brustkrebspatientinnen. In dieser Gruppe waren auch 161 Frauen enthalten, deren Erkrankung erneut aufgetreten war oder sich ausgebreitet hatte. Beim Vergleich der primären und sekundären Tumore zeigten sich auffällige genetische Unterschiede. Die Mutationen in den sekundären Erkrankungen waren bei den erstmals diagnostizierten Erkrankungen relativ wenig verbreitet.

Spezifische genetische Mutation

Laut Yates legen die gefundenen Muster nahe, dass die Zusammensetzung der Krebsgene in manchen primären Erkrankungen einen Rückfall wahrscheinlicher macht. Ärzte könnten in Zukunft dieses Wissen einsetzen, um Patientinnen mit einem hohen Risiko zu identifizieren, um die beste Behandlungsmöglichkeit für diese spezifische genetische Mutation auszuwählen. Dafür wäre es nötig, regelmäßig Proben des Krebsgewebes zu entnehmen und zu beobachten, wie es sich entwickelt und verändert.

Es sind jedoch noch weitere Studien notwendig, um diese Forschungsergebnisse auf einer viel breiteren Datengrundlange zu überprüfen. "Wir hoffen, dass es eines Tages möglich sein wird, bereits bei der Diagnose die Krebsgene einer Patientin zu untersuchen und festzustellen, ob mit einem Rückfall zu rechnen ist und dann sofort eine maßgeschneiderte Therapie einzuleiten, die das Eintreten verhindert", verdeutlicht Yates.

Laut Peter Naredi, dem wissenschaftlichen Co-Vorsitzenden des Kongresses, sind diese Ergebnisse ein wichtiger Meilenstein im Zeitalter der personalisierten Medizin. "Diese Studie verdeutlicht die Notwendigkeit, das Wiederauftreten einer Krebserkrankung als neues Ereignis zu betrachten und entsprechend sorgfältig bei der Auswahl der Behandlung zu sein. Es reicht nicht mehr aus, sich auf die Informationen von der ersten Erkrankung zu verlassen."

(Ende)
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