pte20150827023 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Brustkrebs: Bluttest erkennt Rückfall frühzeitig

Zwölf von 15 wiedergekehrten Krebserkrankungen wurden entdeckt


Blutproben: Ermöglichen frühere Krebsdiagnose (Foto: flickr.com/Iqbal Osman)
Blutproben: Ermöglichen frühere Krebsdiagnose (Foto: flickr.com/Iqbal Osman)

London (pte023/27.08.2015/10:30) Ein Bluttest könnte laut einer Studie des Institute of Cancer Research http://icr.ac.uk Leben retten, indem ein Rückfall nach der Krebsbehandlung erkennbar wird. Die Wissenschaftler konnten Spuren von Brustkrebs acht Monate vor dem Zeitpunkt nachweisen, an dem eine derartige Diagnose normalerweise gestellt werden kann. Der Test konnte im Rahmen der aktuellen Studie zwölf von 15 neu aufgetretenen Krebserkrankungen erkennen. Experten wie Nick Peel von Cancer Research UK betonen jedoch, dass noch einige Zeit vergehen wird, bevor dieser Test auch an Krankenhäusern eingesetzt werden kann.

Eine Operation zur Entfernung des Tumors ist heute eine der zentralen Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs. Ein Tumor geht jedoch von einer einzelnen Zelle aus. Haben sich Teile des Tumors bereits in einen anderen Bereich des Körpers ausgebreitet oder wurden sie nicht ebenfalls entfernt, kann es zu einem Rückfall kommen. Für die in Science Translational Medicine http://stm.sciencemag.org veröffentlichte Studie wurden 55 Patientinnen begleitet, bei denen aufgrund der Größe der Tumore in der Brust ein hohes Rückfallrisiko bestand.

Test liefert hohe Trefferquote

Die Wissenschaftler analysierten die mutierte DNA des Tumors und suchten im Blut nach Spuren dieser Mutationen. Bei 15 Patientinnen kam es in der Folge zu einem Rückfall. Bei zwölf Frauen ermöglichten die Testergebnisse ein frühzeitiges Erkennen der neu auftretenden Krebserkrankungen. Bei den anderen drei Patientinnen hatte sich der Krebs in das Gehirn ausgebreitet. In diesen Fällen dürfte die Blut-Hirn-Schranke verhindert haben, dass die Krebsfragmente ins Blut gelangten und für den Test messbar wurden. Bei einer Patientin, die in der Folge keinen Rückfall erlitt, wies der Test ebenfalls eine tumorspezifische DNA nach.

Drohender Rückfall soll verhindert werden

Im Rahmen der Studie konnte jedoch keiner der Teilnehmerinnen mitgeteilt werden, dass Spuren von Krebs entdeckt worden waren. Es wäre laut den Wissenschaftlern unethisch gewesen, Entscheidungen aufgrund der Ergebnisse eines Tests zu treffen, bei dem es sich erst um einen Prototypen handelt. Studienautor Nicholas Turner betonte gegenüber der BBC, dass es von entscheidender Bedeutung sei, dass ein drohender Rückfall früh genug entdeckt werden kann, um ihn durch eine entsprechende Behandlung zu verhindern. Ob das durch diesen Test möglich ist, wollen die Forscher in weiteren Studien untersuchen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: monschein@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|