pte20150629009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Industrieländer erschweren Frauen die Abtreibung

Negative Haltung im Gesundheitswesen als Hauptproblem identifiziert


Schwangerschaftstests: Abtreibung oft schwierig (Foto: pixelio.de, M. Neupert)
Schwangerschaftstests: Abtreibung oft schwierig (Foto: pixelio.de, M. Neupert)

East Lismore (pte009/29.06.2015/10:30) Frauen in Industrieländern sehen sich erheblichen Problemen ausgesetzt, wenn sie eine Schwangerschaft früh beenden wollen, wie die School of Health and Human Sciences at Southern Cross University http://bit.ly/1ee6zKu ermittelt hat. Frances Doran und Susan Nancarrow betonen im "Journal of Family Planning and Reproductive Health Care" http://jfprhc.bmj.com , dass dieser Umstand trotz der in diesen Ländern geringeren rechtlichen Hürden bei Abtreibungen noch immer der Fall ist.

Gegner machen oft mobil

Die beiden Wissenschaftlerinnen machen für die Missstände vor allem die negative Haltung im Gesundheitswesen verantwortlich. Laut der WHO http://who.int wird weltweit eine von fünf Schwangerschaften durch eine Abtreibung beendet. Doran und Nancarrow führten eine systematische Untersuchung von mehr als 2.500 zwischen 1993 und 2014 veröffentlichten Studien durch.

Alle diese Studien befassten sich mit dem Zugang zu Abtreibungen in Industrieländern in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. 38 Untersuchungen beschäftigten sich mit frühen Schwangerschaftsabbrüchen und enthielten Stellungnahmen von Frauen und Mitarbeitern des Gesundheitswesens dazu, was die Betroffenen daran hindern könnte, eine Abtreibung durchführen zu lassen.

Ländliche Regionen betroffen

Die größten Hürden für den Zugang zu einer Abtreibung sind laut den Vertretern des Gesundheitswesens die negative Haltung gegenüber einem Schwangerschaftsabbruch, der Mangel an ausreichender Ausbildung, das Fehlen von Personal zur Durchführung und vor allem in ländlichen Regionen das Fehlen von Ressourcen in den Krankenhäusern.

Dazu kommen meistens noch Schikanen von Abtreibungsgegnern. Betroffene beklagen zudem die negative Haltung des medizinischen Personals und vor allem in Nordamerika die Kosten des Eingriffs. Das Fehlen von lokalen Hilfseinrichtungen wird vor allem von Frauen mit geringem Einkommen, Frauen, die auf dem Land leben und Mitgliedern von Minderheiten als eine der Hauptschwierigkeiten bezeichnet.

Häufig mangelnde Fachkompetenz

In den USA besteht die Möglichkeit eines medizinischen Schwangerschaftsabbruchs in den ersten Wochen des ersten Trimesters. Frauen erhalten dabei das Medikament Methotrexat entweder oral oder als Injektion. Drei bis sieben Tage später wird dann das Medikament Misoprostol verabreicht. Im zweiten und dritten Trimester der Schwangerschaft können nur mehr chirurgische Eingriffe durchgeführt werden.

Chirurgische Verfahren gelten, wenn sie der Rechtslage entsprechend durchgeführt werden, als sehr sicher. Die WHO geht jedoch davon aus, das weltweit auf 100 gesunde Lebendgeburten rund vier unsichere Schwangerschaftsabbrüche entfallen. Verantwortlich für diese Unsicherheit ist das Fehlen der medizinischen Fähigkeiten oder ein Umfeld, das nicht einmal grundlegenden medizinischen Standards entspricht.

(Ende)
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