pte20150626002 Umwelt/Energie, Technologie/Digitalisierung

Kulturpflanzen: "Agromet" optimiert Erntezeitpunkt

Smartphone-App kombiniert Wetterdaten mit regionalen Einflussfaktoren


Ernte: App unterstützt Bauern bei Bewirtschaftung (Foto: pixelio.de, Rike)
Ernte: App unterstützt Bauern bei Bewirtschaftung (Foto: pixelio.de, Rike)

Bologna (pte002/26.06.2015/06:05) Eine Gruppe junger Ingenieure der Università di Bologna http://unibo.it hat eine neue App für Landwirtschafts- und Weinbaubetriebe entwickelt. Mithilfe von "Agromet" http://bit.ly/1NjCe9H können zuverlässigere Aussagen über den Reifegrad von Kulturen und deren günstigsten Erntezeitpunkt gemacht werden.

Bis zu Drei-Wochen-Prognosen

"Im Auftrag unserer Kunden erstellen wir regelmäßig Wochen-Bulletins", so Gründer Federico Carboni. Basis dafür ist ein von seinem Kollegen und Mitgründer Antonio Volta erarbeiteter Algorithmus. Dieser berücksichtigt neben der jeweiligen Kulturpflanzenart auch die lokalen Wetterdaten in Kombination mit Bodenbeschaffenheit und -feuchtigkeit. Die dazugehörigen Wetterprognosen decken Zeiträume von bis zu drei Wochen ab. Um die Realitätsnähe des Modells zu prüfen, wird die Ertragsentwicklung auf zwei Versuchsfeldern herangezogen.

"Unsere Awendung kann zu spürbaren Kosteneinsparungen in Landwirtschaft und Weinbau führen", unterstreicht der 27-jährige Diplom-Physiker und Meteorologe. Als anschauliches Beispiel nennt er den Kartoffelanbau, wo die Bauern zum problemlosen Herausziehen der Kartoffeln feuchte Erde benötigen und deshalb das Feld meist bewässern müssen. Wenn der Prognose gemäß ein ausreichender Reifegrad und eine bestimmte Niederschlagsmenge zusammentreffen, könnten diese ohne kostspielige Beregnung auskommen.

Einzelhandel nutzt Vorhersage-Tool

Ein anderes Beispiel betrifft den Einzelhandel: Auf Basis der App-Ernteprognose wird die Preisentwicklung für Melonen und das Kaufverhalten der Kundschaft geschätzt. Damit können sich Supermärkte besser auf die Bestückung ihrer Regale einstellen und die Entstehung überschüssiger Mengen vermeiden. Das im Frühjahr 2014 gegründete Start-up ist vor kurzem von der Landesregierung der Emilia-Romagna mit einem Innovationspreis prämiert worden.

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