pte20150615003 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Start-ups: "Joiner" sind so wichtig wie Gründer

Frühe Mitarbeiter so risikobereit und innovativ wie ihre Chefs


Händedruck: Start-ups brauchen gute Kräfte (Foto: K. Gastmann, pixelio.de)
Händedruck: Start-ups brauchen gute Kräfte (Foto: K. Gastmann, pixelio.de)

Atlanta/Ithaca (pte003/15.06.2015/06:10) Hochqualifizierte "Joiner", die zu Beginn eines Start-ups dazustoßen, sind für dessen Erfolg von großer Bedeutung. Das geht aus einer Studie von US-Ökonomen hervor. Diese Mitarbeiter teilen viele jener Eigenschaften, die bei Gründern bewundert werden - beispielsweise der Mut zum Risiko. Doch fehlt ihnen oft das Interesse an der Führung eines Unternehmens. Daher wäre es den Experten zufolge sinnvoll, diese wertvollen Arbeitskräfte besser auf die Arbeit im Start-up-Umfeld vorzubereiten.

4.200 Doktoranden befragt

"Es gibt viele Leute, die für Start-ups arbeiten, aber nicht Gründer sein wollen", betont Henry Sauermann, Professor für strategisches Management am Georgia Institute of Technology http://gatech.edu . Fast die Hälfte der 4.200 befragten Doktoranden aus Technik und Naturwissenschaften zeigt sich an einer Start-up-Karriere interessiert - die meisten aber eher als Mitarbeiter denn Gründer.

"Viele Eigenschaften, die unserer Ansicht nach nur für Gründer typisch sind, wie Risikobereitschaft und das Besterben, neue Ideen umzusetzen, finden sich breiter bei der Gründungs-Belegschaft wieder", unterstreicht auch Michael Roach, Volkswirt an der Cornell University http://cornell.edu .

Einfach machen statt verwalten

Ein großer Unterschied zwischen Gründern und Joinern ist der Studie zufolge, dass Letztere oft eher an Forschung und Entwicklung sowie der kommerziellen Umsetzung von Ideen interessiert sind als an der Unternehmensführung. Doch brauchen gerade Tech-Start-ups genau dafür ohnehin qualifizierte Mitarbeiter, die sonst eigentlich wie Gründer ticken.

Eben diese Kräfte wären der Untersuchung zufolge viel breiter verfügbar als bisher angenommen. "Die Frage ist wohl, wie der Übergang von Doktoratsstudium in die Start-up-Welt erfolgt", meint Sauermann. Denn Hochschulen lassen Joiner mit diesem Schritt weitgehend allein. "Die meisten universitären Angebote, die Unternehmertum fördern sollen, konzentrieren sich darauf, Leute als Gründer auszubilden", sagt Roach.

So geht es oft um das Erstellen von Business-Plänen, aber nur selten um effizientes Arbeiten im kleinen Team. Das aber müssen alle Start-up-Arbeitskräfte können, nicht nur der eigentlich kleine Anteil der Gründer. Es wäre also sinnvoll, wenn Maßnahmen zur Förderung des Unternehmertums stärker auch darauf abzielen würden, wirklich gute Mitarbeiter bereitzustellen. "Nicht jeder muss ein Unternehmen gründen. Man kann auch etwas in der Welt bewegen, indem man sich Gründern anschließt", betont Sauermann.

(Ende)
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