pte20150427003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Autismus: Eltern könnten Früherkennung schaffen

Erste Anzeichen fallen aktuellen Daten nach schon ab sechs Monaten auf


Kleinstkind: Eltern bemerken Auffälligkeiten (Foto: pixelio.de, Alexandra H.)
Kleinstkind: Eltern bemerken Auffälligkeiten (Foto: pixelio.de, Alexandra H.)

Edmonton (pte003/27.04.2015/06:10) Um Autismus bei Kindern möglichst früh zu erkennen, sollten Mediziner wohl mehr auf die Eltern hören. Denn einer aktuellen Studie zufolge kam es bei Kindern, deren Eltern öfter früh Auffälligkeiten gemeldet haben, später tatsächlich häufiger zu einer Autismus-Diagnose. "In mancher Hinsicht bemerken Eltern Unterschiede im Alter von sechs oder neun Monaten, die wir im klinischen Umfeld viel schwerer sehen", sagt Lonnie Zwaigenbaum vom Autism Research Centre der University of Alberta http://ualberta.ca .

Eltern ernst nehmen

Eine möglichst frühe Erkennung von Autismus-Spektrrum-Störungen ist wichtig. "Wenn es um Interventionen geht, ist die Prognose umso besser, desto früher man mit dem Patienten arbeiten kann", erklärt Lori Sacrey, Neurowissenschaftlerin an der University of Alberta. Die Forscher befassen sich daher damit, wie eine Früherkennung möglich ist.

Ihre Studie hat die von rund 300 Familien gemeldeten Sorgen bei sechs Monate bis drei Jahre alten Kindern und spätere Diagnosen untersucht. Die Ergebnisse legen nahe, dass eben die von Eltern gemeldeten Auffälligkeiten wirklich ernst genommen werden sollten. Viele Eltern haben schon erlebt, dass Mediziner ihre Sorgen nicht wirklich ernst nehmen. Genau das wäre im Fall von Autismus der Studie nach auch wirklich ein Fehler.

Auf Sorgen eingehen

"Wir haben festgestellt, dass Eltern, deren Kinder mit drei Jahren als Autisten diagnostiziert wurden, mehr Sorgen kundgetan haben", so Sacrey. Schon bei sechsmonatigen Kindern haben Eltern demnach sensorische und motorische Auffälligkeiten beobachtet. Im Alter von zwölf bis 15 Monaten fallen Eltern auch zunehmend sprachliche und soziale Eigenheiten auf. Das gilt ganz besonders bei Risikokindern, die ältere Geschwister mit Autismus-Spektrum-Störung haben.

"Das unterstreicht, wie wichtig es ist mit Eltern zu sprechen und ihre Sorgen ernstzunehmen", weiß Zwaigenbaum. Das Team geht davon aus, dass ein frühzeitiges Reagieren auf elterliche Sorgen eine bessere Versorgung der Kinder ermöglicht. "Wenn man Kinder mit erhöhtem Risiko vor dem ersten Geburtstag identifizieren kann, kann man an frühen Entwicklungsproblemen arbeiten", betont Sarcey.

(Ende)
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