pte20150417015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Scheidung steigert Risiko für Herzanfall drastisch

Daten von 1992 bis 2010 analysiert - Frauen stärker betroffen als Männer


Eheringe: Herzanfallrisiko bei Frauen steigt (Foto: pixelio.de, Cornerstone)
Eheringe: Herzanfallrisiko bei Frauen steigt (Foto: pixelio.de, Cornerstone)

Durham (pte015/17.04.2015/10:30) Menschen, die eine Scheidung hinter sich haben, erleiden eher einen Herzanfall als jene, die verheiratet bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Duke University http://duke.edu . Die Analyse der Daten von 15.827 Personen hat ergeben, dass Frauen am stärksten davon betroffen sind. Auch eine erneute Heirat verringerte das Risiko kaum. Die im Fachmagazin "Circulation" http://circ.ahajournals.org veröffentlichte Analyse geht davon aus, dass chronischer Stress durch Scheidung langfristige Auswirkungen auf den Körper hat.

Ehe bietet vermehrt Schutz

Es ist bereits bekannt, dass der Tod eines geliebten Menschen das Risiko eines Herzanfalls stark erhöhen kann. Jetzt wurde ein ähnlicher Effekt auch nach einer Scheidung nachgewiesen. Während der Laufzeit der Studie von 1992 bis 2010 erlebte rund eine von drei Personen mindestens eine Scheidung.

Geschiedene Frauen erlitten um 24 Prozent wahrscheinlicher einen Herzanfall als jene, die verheiratet blieben. Dieser Wert stieg bei mehrfachen Scheidungen auf 77 Prozent an. Bei Männern erhöhte sich das Risiko bei einer Scheidung nur um zehn Prozent, bei mehreren um 30 Prozent. Laut Forscherin Linda George ist dieses Risiko mit dem eines hohen Blutdrucks oder Diabetes vergleichbar.

Bei einer erneuten Heirat verringerte sich das Risiko bei Frauen nur geringfügig. Bei Männern ging es deutlich zurück. Laut der Expertin ist dieses Detail sehr interessant. George zufolge ziehen es Männer anscheinend vor, verheiratet zu sein und leichter mit verschiedenen Partnerinnen zurechtzukommen. "Die erste Heirat bietet für eine Frau einen Schutz, danach wird es schwieriger."

Stress belastet Immunsystem

Laut den Wissenschaftlern können Veränderungen des Lebensstils wie der Verlust des Einkommens das erhöhte Gesundheitsrisiko erklären. George geht davon aus, dass psychologischer Stress eine permanente Belastung für das Immunsystem bedeutet. Das führt zu vermehrten Infektionen und erhöhten Werten bei den Stresshormonen.

"Die Immunfunktion verschlechtert sich, und wenn das viele Jahre lang der Fall ist, hat das Auswirkungen auf den Körper", so George. Unterschiede zwischen den Geschlechtern seien zusätzlich auch bei Depressionen nachweisbar. Eine Scheidung sei eine größere psychische Belastung für Frauen. Die genaue Ursache dafür sei derzeit allerdings noch nicht bekannt.

(Ende)
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