pts20150304014 Unternehmen/Wirtschaft

VÖB-Zinsprognose: Renditen im Bann der Notenbanken


Berlin/Frankfurt am Main (pts014/04.03.2015/11:30) Zinswende der Fed wird kommen

- Geldpolitik der EZB hält Euro-Renditen niedrig

- Deutsche Wirtschaft klar auf Wachstumskurs und wirtschaftliche Erholung der Eurozone verfestigt sich

Nach übereinstimmender Meinung der Volkswirte der VÖB-Mitgliedsbanken werden EZB und Fed mit unterschiedlichen Strategien die Entwicklung auf den Kapitalmärkten in den nächsten Monaten prägen, wie Dr. Jürgen Michels (BayernLB), Dr. Ulrich Kater (DekaBank), Dr. Thomas Meißner (DZ BANK), Ulf Krauss (Helaba), Dr. Cyrus de la Rubia (HSH Nordbank), Uwe Burkert (LBBW) und Dr. Jens Kramer (NORD/LB) gemeinsam auf der 40. Zinsprognose-Pressekonferenz des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, erklärten.

Während die EZB mit der Ausweitung des "Quantitative Easing (QE)" auf Staatsanleihen im März 2015 die nächste Stufe der expansiven Geldpolitik betreten hat, wird von der US-Notenbank Fed weiterhin eine Anhebung der Zinsen erwartet, die Einschätzungen über den konkreten Zeitpunkt gehen aber auseinander. Die wirtschaftliche Dynamik in den USA lässt nach Überzeugung der VÖB-Experten eine kurzfristige Zinsanhebung fast schon notwendig erscheinen, die niedrigen Inflationsraten sprechen dagegen aber für eine Verzögerung. Die Strategen der VÖB-Mitgliedsbanken erwarten mehrheitlich eine entsprechende Entscheidung der Fed um die Jahresmitte 2015. DZ Bank und BayernLB gehen hingegen erst von einer US-Zinswende Anfang des Jahres 2016 aus. Alle vorgelegten Prognosen sehen auf Zwölf-Monatssicht steigende Renditen bei den 10-jährigen US-Staatsanleihen.

Auf unterschiedlichen Wegen sehen die VÖB-Zinsstrategen die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihe. BayernLB, DZ Bank und NORD/LB erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau. Die übrigen Prognosen von DekaBank, Helaba, HSH Nordbank und LBBW gehen hingegen auf Jahressicht von steigende Renditen aus. Der Renditeabstand zu den USA bleibt weiterhin signifikant. Mit Spannung beobachten die Experten die Folgen der Ausweitung des QE der EZB unter Einbeziehung der nationalen Notenbanken auf Staatsanleihen der Euro-Zone.

Positiv sehen die VÖB-Experten die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und der Eurozone. Gerade die deutsche Wirtschaft hat eine kurze Schwächephase zur Mitte des letzten Jahres überwunden und wird, insbesondere getragen von der privaten Nachfrage, 2015 und 2016 klar auf Wachstumskurs bleiben. Wirtschaftliche Aufhellung lassen die Prognosen auch für die Euro-Zone erwarten, wobei die Entwicklung durch einen konsequenteren Reformkurs in den großen Volkswirtschaften der Gemeinschaftswährung noch unterstützt werden könnte.

Die große Unbekannte bei allen Prognosen bleibt auch im Jahr 2015 die Entwicklung der politischen Krisenherde in der Ostukraine und das weitere Verhalten der neuen Regierung in Griechenland.

Über den VÖB
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 64 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit über 2.686 Milliarden Euro 35 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2013). Mit knapp 76.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit 46 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 23 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.

Weitere Informationen unter http://www.voeb.de.

(Ende)
Aussender: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)
Ansprechpartner: Dominik Lamminger
Tel.: +49 (0)30 8192-162
E-Mail: dominik.lamminger@voeb.de
Website: www.voeb.de
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