pts20150226025 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Verein Cleantech Aargau - Cleantech ist mehr als Energiesparen

Effizient und innovativ: Wegweisende Technologien aus dem Kanton schonen Ressourcen


Aarau (pts025/26.02.2015/18:15) Cleantech-Technologien haben den Anspruch, nicht nur energieeffizient, sondern generell schonend mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen. Damit bleibt das Thema auch in Zeiten fallender Energiepreise, wie wir sie momentan an den internationalen Märkten beobachten können, hochaktuell.

Pro Jahr verbauen wir pro Person in der Schweiz circa zehn Tonnen Baumaterialien, was mit einem entsprechenden Ressourcenverbrauch einhergeht, da wir mit Ausnahme von Holz über keine nachwachsenden Rohstoffe im Baubereich verfügen. Der Aargau mit seiner hochentwickelten Strasseninfrastruktur und der starken Präsenz der Zementindustrie mit Forschungs- und Produktionsstätten, ist auch in diesem Bereich eine wichtige Adresse. Immerhin dürfen sich die Belagsfirmen der höchsten Recycling-Raten von allen Baustoffen rühmen. Damit kann der Verbrauch an Bitumen als Bindemittel, das auf Rohöl-Basis beruht, und an mineralischen Zuschlagstoffen reduziert werden. Und wenn es sich beim Deckbelag um einen sogenannten Flüsterbelag handelt, freuen sich erst noch alle AnwohnerInnen über die massiv reduzierten Fahrgeräusche.

Weltweit ist die Produktion von Zement für circa fünf Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Angesichts des Nachholbedarfs vieler Länder bezüglich Infrastruktur und damit Betonbauten, wird sich diese Problematik in der Zukunft noch verschärfen. In der Schweiz wurden durch die Zementindustrie in diesem Bereich enorme Fortschritte gemacht: Die CO2-Emissionen pro Tonne Zement sind seit 1990 um 50 Prozent gesunken. Dies macht den grössten Teil der Reduktion der CO2 Emissionen in der Schweiz in diesem Zeitraum aus. Diese Technologie, die in der Schweiz und vor allem auch im Aargau entwickelt worden ist, hat beste Chancen weltweit eingesetzt zu werden.

ABB macht 100 SBB-Loks viel effizienter

Wer kennt sie nicht, die rote Lok 2000 zuvorderst an so manchem SBB-Zug? Seit den neunziger Jahren verkehren über hundert von ihnen regelmässig auf dem Schweizer Schienennetz. Die RE 460, wie sie im Fachjargon genannt wird, besticht durch ihre aussergewöhnlich gute Mechanik und gilt als besonders schienenschonend. Und jetzt verbraucht die Lokomotive auch noch weniger elektrische Energie!

27 Gigawattstunden elektrische Energie einsparen

Denn ABB Schweiz in Turgi hat den Auftrag erhalten, die bisherigen Stromrichter der Lok durch viel energieeffizientere zu ersetzen. Die neuen wassergekühlten ABB-Stromrichter mit innovativer IGBT-Leistungselektronik zeichnen sich durch weniger Energieverluste und eine geringere Belastung des Motors und des Transformators aus. ABB erwartet, dass mit den neuen Umrichtern und weiteren Massnahmen bei allen Loks RE 460 jährlich bis zu 27 Gigawattstunden elektrische Energie gespart werden können - das entspricht etwa dem Energieverbrauch von 6'750 Schweizer Haushalten.

Weiterer Meilenstein im Retrofit-Business

Der Auftrag beinhaltet 202 Traktionsstromrichter der neuesten Generation für 69,2 Millionen Franken und schliesst eine Option auf 38 weitere ein. Für ABB bedeutet diese Lieferung für eine der traditionsreichsten Lokomotiven und für einen so namhaften Kunden wie die SBB einen weiteren Meilenstein im Retrofit-Business. Erst Anfang Jahr hatte die gleiche Einheit einen Grossauftrag über 200 Million Dollar für die Modernisierung des elektrischen Equipments von Hochgeschwindigkeitszügen bei den Schwedischen Staatsbahnen gewonnen.

Zur besten deutschsprachigen Fabrik Europas gekürt

Aufträge wie diese haben dazu beigetragen, dass die Schweizer Geschäftseinheit in Turgi kürzlich mit dem "Industrial Excellence Award 2014" für die beste Fabrik im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet wurde. Der Preis, den sie ex aequo mit einem Motorenhersteller in Deutschland erhielt, wird von mehreren renommierten internationalen Wirtschaftsschulen vergeben. In dem jährlich durchgeführten Wettbewerb werden alle Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Lieferanten bis hin zum Endkunden überprüft.

"Die Jury beeindruckte, dass eine Produktion in einem Hochlohnland wie der Schweiz über mehr als ein Jahrzehnt verlässlich zweistellige Wachstumsraten zeigt und in einem harten internationalen Wettbewerb Marktanteile gewinnt", erklärt Harald Hepp, Chief Operating Officer bei
ABB Traction in Turgi. Als eine der Stärken der lokalen Geschäftseinheit wurde denn auch die starke Verknüpfung von Neugeschäft und Service
hervorgehoben.

Noch weitere 20 Jahre im Einsatz

Modernisierungen von bestehenden Flotten werden von den Bahnunter nehmen vermehrt als eine interessante, kostengünstigere Alternative zu Neuanschaffungen wahrgenommen. Hochwertige Lokomotiven können mit dem nötigen Service über weit mehr als 40 Jahre im Einsatz sein. Wegen der viel kürzeren Lebenserwartung der Bauteile im Bereich der Elektronik, Leistungselektronik und Antriebstechnik wird jedoch ein Ersatz der entsprechenden Komponenten nach rund 15 bis 20 Jahren wirtschaftlich attraktiv. Wird der elektrische Teil modernisiert, kann das vielfach noch gut funktionierende mechanische Rollmaterial weiter verwendet werden. Dadurch sind die Kosten für den Betreiber geringer und es kann substantiell Energie gespart werden. Und wir, die Zug fahren, werden der roten Lok 2000 auch noch in 20 Jahren auf den Schweizer Schienen begegnen!

Weitere Auskünfte:
ABB Schweiz AG
Unternehmenskommunikation
Frederic Härvelid
Tel. +41 58 585 86 04

"ProKilowatt" - Fördergelder für Gemeinden

Ab Januar 2015 erhalten Gemeinden moderne LED für ihre öffentliche Beleuchtung zu einem vergünstigten Preis, wenn sie ältere, ineffiziente Leuchten vorzeitig ersetzen. Die AEW Energie AG hat den Zuschlag von ProKilowatt, dem Förderprogramm des Bundes, für dieses Projekt erhalten. Bis Ende 2016 sollen im Rahmen des Projekts 2000 Leuchtstellen in den von der AEW versorgten Gemeinden im Kanton Aargau umgerüstet werden.

Im Rahmen des Förderprogramms "ProKilowatt" des Bundesamtes für Energie will die AEW Energie AG 2000 ältere Lampen durch moderne LED ersetzen. Das Programm sieht zudem vor, dass die Energieeffizienz der LED durch den Einsatz von intelligenten Steuerungssystemen, Präsenzmeldern, Nachtabschaltungen oder optimierten Dämmerungsschaltern noch zusätzlich erhöht wird.

Es wird erwartet, dass sich mit dem Förderprogramm über die vorgesehene Laufzeit rund 7.3 GWh elektrische Energie einsparen lassen. Das Programm ist auf zwei Jahre ausgelegt und löst Investitionen von über CHF 2 Mio. aus.

Weitere Auskünfte:
AEW ENERGIE AG
Unternehmenskommunikation
Marco Jaggi
Tel. +41 62 834 23 03

Steigender Strombedarf erfordert neues Unterwerk in Schafisheim

Am 16. September starten die AEW Energie AG und das Elektrizitätswerk Schafisheim (EWS) mit einem Spatenstich die Investitonen in ein neues Unterwerk und eine neue Trafostation in Schafisheim. Die Anlagen sollen im Herbst 2015 ans Netz gehen. Das Unterwerk deckt den steigenden Energiebedarf der umliegenden Gemeinden, dazu werden auch fünf neue Mittelspannungskabel verlegt. Das Investitionsvolumen der AEW Energie AG beläuft sich auf rund CHF 9,1 Mio., dasjenige von Schafisheim auf CHF 2,5 Mio.

Mit dem Spatenstich vom 16. September 2014 beginnen die Bauarbeiten für das neue Unterwerk der AEW Energie AG und die neue Trafostation der Gemeinde Schafisheim im Gebiet Untere Schoore/Rühacher in Schafisheim. Im Raum Schafisheim/Lenzburg stieg in den letzten Jahren der Bedarf an elektrischer Energie kontinuierlich an. Mit dem Neubau des Unterwerks werden die in das Gebiet speisenden Unterwerke Suhr und Wildegg entlastet und die Versorgungssicherheit weiter erhöht. Auch können zukünftige Bedürfnisse nach mehr Leistung im Raum Schafisheim/Lenzburg entsprechend abgedeckt werden.

Weitere Auskünfte:
AEW ENERGIE AG
Unternehmenskommunikation
Thomas Suter
Tel. +41 62 834 22 41

Spatenstich für den Wärmeverbund Bad Zurzach

Am 7. Januar 2015 erfolgte in der Gemeinde Bad Zurzach der Spatenstich für den Bau der Wärmezentrale und den Leitungsbau für den Wärmeverbund Bad Zurzach. Der Wärmeverbund umfasst im Wesentlichen die Versorgung des Thermalbades Zurzach, der gemeindeeigenen Liegenschaften, der Liegenschaften im Flecken Bad Zurzach sowie weiterer Wohnhäuser, Industrie- und Gewerbegebäude. Die AEW Energie AG investiert über CHF 16 Mio. in den Wärmeverbund Bad Zurzach.

Die Gemeinde Bad Zurzach hat sich als Energiestadt dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen verpflichtet. Aufgrund des lokalen Energierichtplanes plante die Gemeinde Bad Zurzach vor einiger Zeit, einen Wärmeverbund auf Basis Holzschnitzel realisieren zu lassen.

Wärmekonzept

90 Prozent der Energie wird aus dem Holz der lokalen Forstbetriebe gewonnen. Jährlich werden rund 22'000 Schnitzelkubikmeter Holz von der Forstverwaltung Siglistorf, Schneisingen, Mellikon, Ehrendingen, Bad Zurzach benötigt. Es wird überwiegend Laubholz eingesetzt. Zur optimalen Nutzung der Ressource Holz ist eine Rauchgaskondensation vorgesehen, mit der rund acht bis zehn Prozent zusätzliche Energie aus dem Brennstoff gewonnen werden kann. Die Spitzenlast wird mit Gas- oder Ölkessel abgedeckt. Der Energieanteil von Erdgas und Öl beträgt maximal zehn Prozent.

Zeitplan:
Baubeginn Wärmezentrale Aushub Januar 2015
Baubeginn Fernwärme Leitungsbau Januar 2015
Inbetriebnahme etappenweise ab November/Dezember 2015

AEW Energie AG
Heute betreibt die AEW Energie AG 69 Wärmeverbunde und ist seit 1995 einer der bedeutendsten Contractoren im Bereich Wärme in der Schweiz. Insgesamt werden mit den Anlagen einige Tausend Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Für die AEW Energie AG ist die Realisierung des Wärmeverbundes ein weiteres wichtiges Engagement zur Steigerung der Energieeffizienz.

Weitere Auskünfte:
AEW ENERGIE AG
Unternehmenskommunikation
Marcel Kränzlin
Tel. +41 62 834 24 09

Der vollständige Text ist im Anhang zu dieser Aussendung auch als PDF beigefügt oder hier erhältlich http://cleantechaargau.ch/?page_id=1600

(Ende)
Aussender: Verein Cleantech Aargau
Ansprechpartner: Daniel Styger
Tel.: 079 332 94 04
E-Mail: daniel.styger@cleantech-aargau.ch
Website: www.cleantechaargau.ch
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